San Francisco/Bellevue Der US-Mobilfunker Sprint hat sein Interesse an der Telekom-Tochter T-Mobile USA laut einem Zeitungsbericht zurückgezogen.
Wie das „Wall Street Journal“ am Dienstagabend (Ortszeit) mit Bezug auf Insider schreibt, sollen die regulatorischen Hürden dem Unternehmen zu hoch sein. Seit Monaten gibt es Gerüchte und Spekulationen, der mehrheitlich zur japanischen Softbank gehörende Wettbewerber Sprint wolle T-Mobile US schlucken.
Allerdings gilt es als fraglich, ob ein solcher Megadeal bei den Wettbewerbshütern überhaupt durchkäme. Denn dadurch würde ein neuer Mobilfunkriese in den USA entstehen mit mehr als 100 Millionen Kunden. Die Kartellwächter hatten sich besorgt gezeigt, dass mit einem Zusammenschluss die Preise für Verbraucher steigen könnten.
Als erster Interessent mit einem offiziellen Kaufangebot für T-Mobile US war in der letzten Woche der französische Internetkonzern Iliad auf den Plan getreten. Das Unternehmen bietet 15 Milliarden Dollar (11,2 Milliarden Euro) für einen Anteil von 56,6 Prozent.
Sprint ist vor T-Mobile und hinter Verizon und AT&T der drittgrößte Mobilfunkkonzern in den USA. Auf den Bericht über einen Rückzug von Sprint reagierten Investoren mit Verkaufsaufträgen: Die Aktie von T-Mobile fiel im nachbörslichen Handel um 8,6 Prozent und die von Sprint um mehr als 16 Prozent.