Großaktionär verkauft Anteile Facebook-Rivale Tencent verliert 42 Milliarden Dollar Börsenwert

Nach dem Teilausstieg von Großaktionär Naspers rutscht der Kurs des Internetriesen aus China ab. Der Börsenwert schrumpft um Milliarden.

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Tencent: Facebook-Rivale verliert 42 Milliarden Dollar Börsenwert Quelle: Reuters

Frankfurt/Hongkong Der Teilausstieg eines Großaktionär setzt Tencent zu. Die in Hongkong notierten Aktien des chinesischen Facebook-Rivalen brachen am Freitag zeitweise um acht Prozent ein. Dadurch schrumpfte der Börsenwerte des Internet-Konzerns um umgerechnet 42 Milliarden Dollar.

Das entspricht in etwa der gesamten Marktkapitalisierung des deutschen Gesundheitskonzerns Fresenius. Durch die Verkaufswelle wechselten am Freitag etwa elf Mal so viele Tencent-Titel den Besitzer wie an einem Durchschnittstag.

Der südafrikanische Internet-Konzern Naspers reduzierte seinen Tencent-Anteil um etwa zwei Prozentpunkte auf gut 31 Prozent. Dies spülte der Firma, die auch am deutschen Essenslieferdienst Delivery Hero beteiligt ist, knapp zehn Milliarden Dollar in die Kassen. Eine weitere Platzierung sei in den kommenden drei Jahren nicht geplant, obwohl einige Naspers-Eigner den Komplett-Ausstieg fordern. Mit knapp 159 Milliarden Dollar ist der verbleibende Tencent-Anteil an der Börse mehr Wert als Naspers insgesamt.

Dabei steht Tencent gut da: Wie am Mittwoch bekannt wurde, hat der Konzern hat seinen Nettogewinn im vierten Quartal 2017 fast verdoppelt. Dem chinesischen Branchenführer bei Online-Spielen und sozialen Medien gelang es demnach verstärkt, aus der wachsenden Nutzung seiner Angebote Profit zu schlagen. Der Umsatz stieg um 51 Prozent auf rund 8,5 Milliarden Euro (66,4 Milliarden Yuan).

Auch 2018 geht es bei Tencent aufwärts: So verzeichnete die Social-Media-App WeChat nach dem chinesischen Neujahrsfest im Februar mehr als eine Milliarde aktive Nutzer pro Monat. Ende September 2017 waren es noch 980 Millionen.

Ende vergangenen Jahres zahlten sich für Tencent aber auch Investitionen in mehrere andere Firmen aus, als diese den Sprung aufs Parkett wagten. So profitierte Tencent als Großaktionär unter anderem davon, dass der Online-Autohändler Yixin bei seinem Börsengang im November glänzte. Tencent hatte unlängst auch Geld in die Berliner Smartphone-Bank N26 gepumpt, die ebenfalls mit einem Börsengang liebäugelt.

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