Hoher Verlust Toshiba kämpft ums Überleben

Der schwer angeschlagene Toshiba-Konzern meldet Milliardenverluste. Nun muss das japanische Traditionsunternehmen um seine Existenz bangen. Rettung könnte aber vom Apple-Zulieferer Foxconn kommen.

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Nach mehrmaliger Verschiebung seiner Bilanzzahlen legte der Konzern am Dienstag tiefrote Zahlen vor. Quelle: Reuters

Tokio Der angeschlagene japanische Industriekonzern Toshiba kämpft ums Überleben. Nachdem das Firmenkonglomerat bereits zweimal die Vorlage der Geschäftszahlen verschoben hatte, präsentierte das Unternehmen am Dienstag von den Prüfern nicht attestierte Ergebnisse. Die Prüfgesellschaft Pricewaterhouse Coopers (PwC) begründete den Haftungsausschluss damit, dass es nicht möglich gewesen sei, sich über die Bilanz eine Meinung zu bilden.

Mit dem in Japan beispiellosen Schritt wächst die Wahrscheinlichkeit, dass Toshiba von der Börse genommen wird. Zugleich fiel der Verlust in den ersten neun Monaten um rund eine halbe Milliarde Euro höher aus als im Vorfeld erwartet. Die Zahlen für das Ende März abgelaufene Geschäftsjahr will der Konzern Mitte Mai vorlegen. Unter dem Strich stand in den neun Monaten bis Dezember ein Minus von umgerechnet 4,7 Milliarden Euro in den Büchern, statt der zunächst angenommenen 4,2 Milliarden.

Toshiba hatte nach einem Bilanzskandal und der folgenden Radikalsanierung hohe Verluste eingefahren. Hinzu kamen massive Probleme im US-Atomkraftwerksgeschäft, weswegen Toshiba dringend Geld braucht. Kürzlich wurde bekanntgegeben, dass die US-Atomsparte Westinghouse Electric in die Insolvenz geschickt wurde.

Um die Verluste aufzufangen, hat Toshiba die profitable Chipsparte zum Verkauf gestellt. Nach Informationen des „Wall Street Journal“ hat Foxconn das höchste Gebot abgegeben. Demnach bietet der taiwanesische Elektronikhersteller bis zu drei Billionen Yen für die Toshiba-Sparte – und würde damit Gebote anderer Interessenten, darunter ein von der japanischen Regierung unterstützter Investmentfonds, deutlich übertreffen.

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