Apple-Kunden mit zu langsamen älteren iPhones kommen bald günstiger an neue Batterien, die das Problem lösen könnten. Nach der Aufregung um die gedrosselte Leistung von iPhones mit abgenutzten Akkus entschuldigte sich Apple bei den Nutzern und senkt den Preis für den Batteriewechsel. Zugleich versicherte der Konzern, dass er „niemals“ das Erlebnis der Nutzer absichtlich verschlechtern würde, um neue Geräte zu verkaufen.
In den USA werde ein nötiger Batteriewechsel außerhalb der Garantiezeit beim iPhone 6 und späteren Modellen bis Ende kommenden Jahres 29 statt 79 Dollar kosten, kündigte Apple am Donnerstag an. Preise für Europa gab es zunächst nicht. In Deutschland kostete eine von Apple-Leistungen nicht abgedeckte Batterie-Reparatur bisher 89 Euro.
Die Kontroverse war aufgeflammt, nachdem Messwerte gezeigt hatten, dass bei iPhones mit alter Batterie die Spitzenleistung des Prozessors gedrosselt war, während sie nach einem Batteriewechsel auf normales Niveau zurückkehrte.
Was für iPhone-X-Nutzer neu ist
Apple verändert beim iPhone X die Bedienung an einigen Stellen. Das ist auch nötig: Um dem Bildschirm mehr Platz zu geben, hat der Hersteller den Home Button abgeschafft.
Der Fingerabdrucksensor TouchID ist verschwunden, stattdessen nutzt der Konzern eine Technologie namens FaceID: Nutzer werden per Gesichtserkennung identifiziert. Das klappt in der Regeln zuverlässig, schnell und sicher.
Gesten ersetzen den Knopf. Um auf den Startbildschirm zu gelangen, wischen Nutzer von der unteren Kante nach oben. Und um in die Übersicht mit geöffneten Apps zu gelangen, bewegen sie den Finger nach oben und lassen ihn einen Moment liegen.
Das Kontrollzentrum ist weiterhin mit einer Geste erreichbar: Nutzer wischen von oben rechts in die Mitte. Die Mitteilungen lassen sich weiter aufrufen, indem von oben nach unten streicht.
Mangels Home Button verändert sich auch, wie man mit dem iPhone X einen Screenshot machen: Um den Bildschirminhalt abzufotografieren, muss man nun gleichzeitig auf Einschalt- und Lauter-Knopf drücken.
Eine weitere Neuerung: Das iPhone X lässt sich kabellos laden. Apple verkauft die Ladeschalen erst ab 2018, Geräte mit dem Standard „Qi Wireless“ gibt es aber von anderen Herstellern zu Preisen ab rund 15 Euro.
Apple bestritt die Messergebnisse nicht und verwies auf Maßnahmen zur Regelung des Spitzen-Stromverbrauchs bei abgenutzten Batterien. Die Spitzen-Strombelastung werde bei Bedarf „geglättet“, teilte der Konzern vergangene Woche mit. Ziel sei, eine unerwartete Abschaltung zu verhindern, wenn die Batterien nicht die geforderte Strommenge abgeben könnten. Die Funktion greife nur bei Kälte, niedriger Batterieladung oder abgenutzten Batterien ein. Die Maßnahme wurde im Februar mit einem Software-Update für die iPhone-Modelle 6, 6s und SE eingeführt und im Herbst auch auf das iPhone 7 ausgeweitet. Eine sichtbare Folge für die Nutzer könne sein, dass Apps langsamer starteten oder das Scrollen ruckeliger werde, erklärte Apple.
In den vergangenen Tagen wurden mehrere Verbraucherklagen gegen den Konzern vor allem in den USA eingereicht. Die Kläger argumentieren, dass ein Batteriewechsel viel günstiger sei als der Kauf eines neuen Geräts. Apple habe jedoch die Kunden nicht auf diesen Weg hingewiesen, ihr iPhone schneller zu machen.
Apple kündigte nun an, als weitere Maßnahme solle es Anfang kommenden Jahres ein Update des Mobil-Betriebssystems iOS geben, das Nutzern mehr Informationen über den Zustand ihrer iPhone-Batterie geben werde.
„Wir haben nie irgendetwas unternommen, was künstlich die Lebensdauer von irgendeinem Apple-Produkt verkürzt oder das Nutzererlebnis verschlechtert, um Upgrades anzukurbeln - und würden dies auch niemals tun“, betonte der Konzern. Apple gehe es darum, Geräte länger nutzbar zu machen. Batterien alterten grundsätzlich, und bestimmte Umstände wie eine heiße Umgebung könnten diesen Prozess noch beschleunigen.
In diesem Herbst hätten Beschwerden über langsamer werdende iPhones zugenommen, erklärte Apple. Der Konzern habe dies zunächst aus Erfahrung auf die Installation einer neuen Version des iOS-Systems sowie darin enthaltene Fehler zurückgeführt. Jetzt glaube Apple, dass dazu auch die chemische Alterung der Batterien in älteren Geräten der Modelle 6 und 6s beigetragen habe.