IT-Konzern Microsoft-Chef Steve Ballmer kündigt Rücktritt an

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Auf der Suche nach dem richtigen Nachfolger

So sieht Windows 8.1 aus
Nach nur etwas mehr als sieben Monaten unterzieht Microsoft sein Betriebssystem Windows 8 einem kleinen Redesign. In Windows 8.1 kehrt auch der von vielen Nutzern schmerzlich vermisste Start-Button wieder zurück – wenn auch in einer abgespeckten Variante. Es soll zwar kein Knopf mehr sein, sondern nur noch ein Windows-Logo. Dennoch liefert er dem Nutzer die gewohnte Orientierung: Hier komme ich überall hin und finde mich wieder zurecht. Künftig kann man über die Start-Funktion die gesamte Kachel-Optik abschalten und zum gewohnten Windows-Desktop zurückkehren. Quelle: Screenshot
In einem Eintrag im Microsoft-Firmenblog hat Manager Antoine Leblond einige der Änderungen an dem Betriebssystem beschrieben. So sollen sich künftig zum Beispiel die Start-Bildschirme stärker und vor allem einfacher personalisieren lassen. Der Desktop-Hintergrund soll auch hinter den Start-Bildschirm gelegt werden können. Will der Nutzer die Kacheln der Apps neu organisieren oder deren Größe verändern, kann er jetzt mehrere Kacheln gleichzeitig bearbeiten und nicht mehr eine nach der anderen. Quelle: Screenshot
In Windows 8.1 können auch mehrere Apps gleichzeitig nebeneinander verwendet werden. Um das Multi-Tasking zu erleichtern, können die Programmfenster in ihrer Größe verändert werden. Auch hier gilt der Grundsatz, dass der Nutzer das System mehr auf seine persönlichen Vorzüge anpassen kann – wie zum Beispiel im Bild gezeigt eine Suche im Browser und die Umgebungskarte. In der linken Spalte bleibt die Übersicht über alle aktuell geöffneten Programme. Unten links können Sie übrigens den neuen alten Start-Button sehen. Quelle: Screenshot
Die SkyDrive-App bietet eine Übersicht über alle Dokumente, egal ob diese in der Cloud oder auf dem Gerät selbst gespeichert sind. Zudem sind die Cloud-Dateien auch stets offline verfügbar – zumindest auf dem Stand, als das Gerät zuletzt mit dem Internet verbunden war. Über die Cloud läuft auch der Austausch der persönlichen Einstellungen, ähnlich wie bei Apples iDevices. Sobald sich der Nutzer mit seinem Microsoft-Account anmeldet, zieht sich das Gerät automatisch Einstellungen und Apps, um den Umstieg auf ein neues Gerät einfacher zu machen. Das Update auf Windows 8.1 soll für Microsoft 8-Nutzer kostenlos sein. Quelle: Screenshot
Rückblick in den Oktober 2012: Auf dem Startbildschirm von Windows 8 liegen die Kacheln – mit einem Klick oder Fingerzeig starten die Programme. Welche gerade aktiv sind, können Nutzer sich in einer Leiste links anzeigen lassen. Quelle: Screenshot
Damit sich der Internet Explorer leichter per Touchscreen bedienen lässt, hat Microsoft die Bedienelemente deutlich vergrößert. Oben lassen sich die geöffneten Webseiten anzeigen, unten die aktuelle Adresse. Quelle: Screenshot
Große Bilder, große Überschriften: Die Apps sind extra für Touchscreens angepasst, etwa das Nachrichtenangebot Bing Sport. Quelle: Screenshot

Auch bei der Einführung der neuen Xbox One holpert es. Pläne für eine Online-Pflicht, eine nicht abschaltbare Kamera für die Bewegungssteuerung Kinect sowie Restriktionen bei der Nutzung gebrauchter Spiele brachten Microsoft viel Kritik ein. Schließlich ruderte der Konzern zurück. Auf der Spielemesse Gamescom in Köln musste Microsoft dann einräumen, dass er es in acht europäischen Ländern nicht schafft, die neue Konsole rechtzeitig vor Weihnachten in die Läden zu bringen. 

Diese Spiele erwarten Xbox-One-Zocker
Forza Motorsport 5Zeitgleich mit dem Erscheinen der Xbox One kommt auch das Rennspiel „Forza Motorsport 5“ auf den Markt. Auf der E3-Pressekonferenz stellte Microsoft unter anderem die Drivatar-Funktion genauer vor, die sich der Cloud-Fähigkeit der Konsole bedient. Die Künstliche Intelligenz (KI) merkt sich die Fahrgewohnheiten des Spielers und seiner Kontrahenten im Mehrspielermodus. Die Einflüsse ihres Spielverhaltens wirkt sich auf Fahrweise der KI aus. Quelle: Microsoft
Fantasia: Music Evolved„Kinect“ nennt sich eine der Neuerungen der Xbox One.  Die von Microsoft und der Firma PrimeSense entwickelte Kinect-Hardware ermöglicht es, Spiele ohne das Gamepad allein mit Körperbewegungen zu steuern. Das erste Game, das sich dieser Steuerungsmethode bedient, ist „Fantasia: Music Evolved“. Wie im Disney-Klassiker Fantasia und seinem Nachfolger Fantasia 2000 soll auch im Xbox-One-Spiel Musik die zentrale Rolle einnehmen. Entwickelt wurde es passenderweise vom „Guitar Hero“-Macher „Harmonix Systems“.  Als Zauberlehrling müssen sich die Spieler durch magische Welten bewegen und Musikstücken eine eigene Note geben. Quelle: Microsoft
Assassin’s Creed IV: Black FlagAuf Schatzsuche im Jahr 1715 begeben sich die Spieler in „Assassin‘s Creed IV: Black Flag“. Dabei können sie nicht nur auf der Xbox One in die Rolle eines britischen Piraten schlüpfen, sondern auch auf der Xbox 360, der Wii U, sowie der Playstation 3 und 4. Quelle: Microsoft
Plants vs. Zombies: Garden WarfarePflanzen kämpfen gegen Zombis – der Titel sagt alles: „Plants vs. Zombies: Garden Warfare“ heißt das Spiel, das die Entwickler Electronic Arts und Pop Cap auf der E3 vorgestellt haben. Bis zu 24 Teilnehmer können in den Gefechten gegeneinander antreten. Quelle: Microsoft
FIFA 14Die FIFA-Serie ist ein Klassiker aus dem Hause Electronic Arts, die mit „FIFA 14“ auch von Anfang an auf der Xbox One vertreten sein wird. Das Fußball-Game soll zum Verkaufsstart der Konsole erscheinen. Quelle: Microsoft
Metal Gear Solid V: The Phantom PainIn den Afghanistan-Krieg verschlägt es die Spieler in „Metal Gear Solid V: The Phantom Pain“. Dabei handelt es sich um ein Open-World-Spiel, in dem sich die Hauptfigur der Spielereihe erstmals frei in der Landschaft bewegen lässt, um etwa Lager auszuspähen oder Gefangene zu befreien. Dies wird den Spielern außer auf der Xbox One, auch auf der Xbox 360, der Playstation 3 und 4 und Windows-PCs möglich sein. Quelle: Microsoft
Halo 5Auch auf der Xbox One wird ein n euer Teil der Xbox-Spieleserie „Halo“ erscheinen. Halo 5 wird jedoch nicht vor 2014 rauskommen. Auf der E3 präsentierte der Entwickler 343 Studios lediglich ein Video, aber zeigte keine Spielszenen. Quelle: Microsoft

Die Manager des Erzrivalen Sony konnten sich daher einige Spitzen nicht verkneifen. „Wir sind froh, diesmal nicht der Prügelknabe zu sein“, sagte Uwe Bassendowski, Deutschlandchef von Sonys Spielesparte. In den vergangenen Jahren hatte die Playstation durch eine riesige Datenpanne Nutzer verärgert. Im Wettstreit der neuen Konsolengeneration scheint Sony dagegen die Nase vorn zu haben. Die Japaner können ihr Gerät 100 Euro billiger anbieten und hoffen dadurch, vor allem in der Xbox-Bastion USA wieder verlorenen Boden gut zu machen.

In der Branche wird unter diesen Umständen mit Respekt zur Kenntnis genommen, dass Steve Ballmer in dieser schwierigen Umbruchphase den Weg für einen Neuanfang freimacht. Allerdings wird die Suche nach einem Nachfolger nicht einfach werden. Die Riege der Stars aus der zweiten Reihe bei Microsoft hat sich gelichtet: Chef-Softwarearchitekt Ray Ozzie verließ 2010 frustriert das Unternehmen, Windows-Chef Steve Sinofsky warf im vergangenen November das Handtuch.

Unter den Microsoft-Auguren ist derzeit Microsoft-Manager Tony Bates der Favorit für die Ballmer-Nachfolge. Der ehemalige Chef des Online-Telefondienstes Skype ist inzwischen auch für die mächtige Business-Abteilung bei Microsoft zuständig und ist ein ausgewiesener Internetexperte.

Der Microsoft-Verwaltungsrat hat derweil einen Sonderausschuss für die Suche nach einem Nachfolger ein eingesetzt. Microsoft-Gründer Bill Gates kündigte bereits an, dass er bei der Suche nach einem neuen Konzernlenker helfen werde.

Steve Ballmer wird sich um seine Zukunft keine Sorgen machen müssen. Sein Privatvermögen beläuft sich laut Forbes auf 15,2 Milliarden Dollar.

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