IT-Sicherheit Apple sollte für US-Behörden schon oft Geräte knacken

Apple und Google wurden offenbar regelmäßig von der Regierung um Hilfe beim Knacken von Smartphones gebeten. Laut US-Bürgerrechtsvereinigung (ACLU) haben sich US-Behörden in 63 Fällen um einen Gerichtsbeschluss bemüht.

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US-Behörden konnten das iPhone eines islamistischen Attentäters auch ohne die Hilfe von Apple knacken. Quelle: dpa

San Francisco Apple und Google wurden offenbar regelmäßig von der Regierung im Rahmen von Ermittlungen um Hilfe beim Knacken von Smartphones und Computern gebeten. In 63 Fällen hätten sich die US-Behörden um einen entsprechenden Gerichtsbeschluss bemüht, teilte die US-Bürgerrechtsvereinigung (ACLU) am Mittwoch mit. Dabei habe es sich hauptsächlich um Drogenkriminalität gehandelt. Apple und das Justizministerium wollten sich dazu nicht äußern. Auch Google wollte nicht sagen wie oft es mit den Behörden zusammengearbeitet und wie oft es sich zur Wehr gesetzt hat.

Erst am Dienstag hatten die US-Behörden bekanntgemacht, dass sie das iPhone im Falle eines islamistischen Attentäters auch ohne die Hilfe von Apple geknackt hätten. Sie zogen deshalb ihre Klage gegen den US-Konzern zurück. Die Frage, ob Technologie-Firmen grundsätzlich zur Mitarbeit beim Auslesen von Daten gezwungen werden können, ist jedoch weiter offen. Früheren Angaben des Justizministeriums zufolge hat Apple in den letzten sechs Jahren 70 Gerichtsurteile zur Mithilfe erhalten. Diesen Aufforderungen sei der Konzern ohne Widerspruch nachgekommen.

Der Fall des iPhones eines der Attentäter im kalifornischen San Bernardino schlug jedoch hohe Wellen. Bei dem Anschlag im Dezember waren 14 Menschen getötet worden. Apple wehrte sich gegen einen Gerichtsbeschluss, mit dem der Konzern gezwungen werden sollte, eine neue Software zu schreiben, um den Passwort-Schutz für das Telefon auszuhebeln. Apple sprach von einem Präzedenzfall, der eine Hintertür schaffe, die von Kriminellen und Regierungen missbraucht werden könne.

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