Ein weiterer Kuka -Großaktionär kritisiert den Chef des Roboterbauers für dessen Haltung dem chinesischen Übernahme-Interessenten Midea gegenüber. Er habe die wohlwollende Einschätzung der Midea-Offerte durch Vorstandschef Till Reuter als "nicht ganz glücklich" empfunden, sagte der Investor Friedhelm Loh dem "Handelsblatt" laut Vorabmeldung. "Ein Vorstand hat die Pflicht, neutral zu sein", so Loh, der zehn Prozent an Kuka kontrolliert.
Zuvor hatte schon Voith-Chef Hubert Lienhard, dessen Unternehmen 25,1 Prozent an Kuka hält, positive Äußerungen Reuters zu der chinesischen Offerte kritisiert.
"Ich gebe Herrn Lienhard Recht, der öffentlich Kritik an der Vorgehensweise geübt hat, denn durch die gewählte Vorgehensweise bekam die Angebotsankündigung eine öffentliche Aufmerksamkeit, die sie zu diesem Zeitpunkt nicht verdient hat", sagte Loh der Zeitung.
Ob er selbst sein Aktienpaket an Midea verkaufen wird, ließ Loh offen. "Das werden wir prüfen, wenn wir mehr wissen." Man müsse sich aber fragen, was die Beteiligung bringe, wenn man keine Sperrminorität habe. Ein Gegenangebot schloss Loh aus: "Das können wir nicht. Dafür bräuchten wir andere Bilanzen, andere Volumina." Die Frage sei ihm aber gestellt worden, und "sicherlich auch Voith".
Nach wochenlangen Diskussionen über einen Verkauf von Kuka nach China hat der Haushaltsgeräte-Hersteller Midea nun ein offizielles Angebot vorgelegt. Die Chinesen bieten 115 Euro je Kuka-Aktie - insgesamt ist die Offerte rund 4,5 Milliarden Euro schwer. Der Kuka-Vorstand will das Angebot prüfen und spätestens in zwei Wochen eine Stellungnahme abgeben. Die Chinesen betonen, dass Kuka eigenständig bleiben soll.