Essen Die Funke Mediengruppe hat für sieben Lokalausgaben, die sie eigentlich an das Medienhaus Lensing verkaufen wollte, Insolvenz in Eigenverwaltung angemeldet. Das teilte Funke am Freitag in Essen mit und begründete den Schritt mit der Entscheidung des Bundeskartellamts, das im April Bedenken angemeldet hatte.
Die sieben Ausgaben der Funke-Zeitungen „Westdeutsche Allgemeine Zeitung“ WAZ und „Westfälische Rundschau“ (WR) in Dortmund, Schwerte, Lünen und Castrop-Rauxel haben eine Auflage von insgesamt 30 000. Sie sind im Westfälischen Zeitungsverlag WZV gebündelt.
Bei einer Übernahme durch Lensing habe ein regionales Zeitungsmonopol gedroht, hatte das Kartellamt seine Bedenken begründet.
Der WZV sei nicht zahlungsunfähig, es gebe aber eine negative Prognose, was das Fortbestehen angeht, teilte Funke mit. Deshalb habe man sich in der Pflicht gesehen, den Insolvenzantrag zu stellen. Arbeitsplätze seien von der Insolvenz nicht betroffen. Ziel sei es, für die sieben Ausgaben einen Käufer zu finden und sie zu erhalten. In anderen Regionen erscheinen WAZ und WR auf jeden Fall weiter.
Funke hatte Anfang 2013 die Redaktion der defizitären WR mit 120 Stellen geschlossen. Seitdem liefern andere Verlage die lokalen Inhalte der WR, in Dortmund sind es die zu Lensing gehörenden „Ruhr Nachrichten“. Der Mantelteil kommt von der Funke-Gruppe, die in NRW auch die WAZ, die „Neue Ruhr/Neue Rhein Zeitung“ (NRZ) und die „Westfalenpost“ herausgibt.