Marc Benioff Salesforce will eine Milliarde Dollar in Deutschland investieren

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Noch mehr Übernahmen geplant

Salesforce ist 2014 um mehr als 30 Prozent gewachsen und hat einen Börsenwert von mehr als 45 Milliarden Dollar. Wie lange tolerieren Ihre Aktionäre denn noch Verluste zugunsten von Wachstum?
Die veröffentlichten Verluste beeinflussen nicht unsere Liquidität. Diese Buchverluste hängen unter anderem mit immateriellen Kosten wie etwa den ausgegebenen Aktienoptionen zusammen, die wir als Ausgaben verbuchen müssen. Das hat aber nichts mit unserem Geschäftsmodell zu tun.

Im Markt für Unternehmenssoftware gab es jüngst eine Konsolidierungswelle, bei der Salesforce weitgehend an der Seitenlinie stand. Wird sich das ändern?
Wir haben in den vergangenen zehn Jahren mehr als zwei Dutzend Unternehmen gekauft. Und wir werden in Zukunft sogar noch mehr Übernahmen durchziehen.

Hier nutzen Sie die Wolke, ohne es zu wissen
Dropbox, Google Drive, Apple iCloud Quelle: dpa
GMX AOL Google Mail Quelle: dpa
Cloud Gaming Quelle: AP
Google Docs Microsoft Office Quelle: REUTERS
Adobe Kreativ-Programme Quelle: AP
Musik-StreamingAuch wer Musik-Streaming-Dienste wie Spotify, Napster oder Apple Music nutzt, befindet sich in der Cloud. Bei all diesen Streaming-Diensten werden Millionen Musik-Titel auf Servern gelagert, auf die der Nutzer von seinem Endgerät aus zugreift. Dafür muss er entweder ein monatliches Entgelt bezahlen oder die kostenlosen Alternativangebote nutzen. Bei Spotify kann der Nutzer zum Beispiel die Gebühren einsparen, wenn er bereit ist, zwischendurch von Werbung beschallt zu werden. Quelle: dpa
Serien-StreamingFilme und Serien werden ebenfalls immer öfter über das Netz angesehen. Anbieter wie Netflix, Sky Go, Watchever, Amazone Prime und Maxdome erlauben den Zugriff auf tausende Filme und Serien. Auch hier zahlen Nutzer eine monatliche Gebühr und können dafür so viel schauen, wie sie möchten. Quelle: dpa

Im Frühjahr gab es umgekehrt Gerüchte, Sie könnten Salesforce an Microsoft oder einen anderen IT-Konzern verkaufen. Haben Sie das Interesse an dem Unternehmen verloren, das Sie vor 16 Jahren gegründet haben?
Nein. Ich war noch nie so begeistert von der langfristigen Perspektive von Salesforce wie aktuell. Ich möchte das Unternehmen und die Marke weiter ausbauen – auch und gerade in Deutschland.

Sind hierzulande Themen wie die Digitalisierung und Industrie 4.0 im Bewusstsein des deutschen Mittelstands angekommen?
Absolut. Im Gegensatz zu SAP, die vor allem auf Konzerne fokussiert sind, bedienen wir auch kleinere Unternehmen. Und die wissen, dass sie sich verändern müssen.

Deutschland rühmt sich einer kleinen, aber wachsenden Start-up-Szene, insbesondere in Berlin. Wie bewerten Sie den Markt aus der Perspektive des Investors?
Wichtig ist, dass noch mehr Risikokapital verfügbar ist und dass man Entrepreneure darin schult, wie man weltweit expandiert, statt zu früh zu verkaufen.

Ist die Start-up-Szene schon groß genug, dass sie überlebt?
Auf jeden Fall. Ich bin mir sicher, dass Deutschland langfristig eine wichtige Quelle von Technologie-Start-ups sein wird. Das Silicon Valley nimmt eine Ausnahmerolle ein. Aber verglichen mit der Szene in Israel, China, Brasilien oder Großbritannien, steht Deutschland schon ganz gut da.

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