Marvel-Film „Black-Panther“ Schwarzer Superheld erobert die US-Kinos

Der Marvel-Film zeigt: Diversität rechnet sich wirtschaftlich. Die Produktion mit zumeist schwarzen Darstellern bricht viele Rekorde.

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New York Der neue Marvel-Film „Black-Panther“ ist erst seit Donnerstag in amerikanischen und kanadischen Kinos zu sehen und dort bereits ein Blockbuster. Der Film von Regisseur Ryan Coogler hat in den vergangenen Tagen bereits 235 Millionen Dollar eingespielt – und damit mehr als einen Rekord gebrochen: Es ist der beste Februar-Kino-Start aller Zeiten, der beste Start aller Zeiten für einen Film, der keine Fortsetzung ist und der beste Start aller Zeiten für einen Film von einem schwarzen Regisseur.

Die Einnahmen an den ersten Tagen summierten sich zu den fünft-höchsten aller Zeiten. Nur zwei Star-Wars-Filme, „Jurassic World“ und „The Avengers“ spielten zum Start mehr ein.

Mit „Black Panther“ hat die Walt-Disney-Tochter Marvel Studios auf einen Superhelden-Film der besonderen Art gesetzt. Zum ersten Mal spielte ein Film mit hauptsächlich schwarzen Schauspielern mehr als 100 Millionen Dollar ein. Damit beweist „Black Panther“, dass sich Diversität auch wirtschaftlich lohnen kann.

Bisher galt in Hollywood das ungeschriebene diskriminierende Gesetz, dass sich Produktionen mit schwarzen Schauspielern nicht rechnen. Daher beschränkten sich Filme mit hauptsächlich schwarzen Darstellern vor allem auf Komödien ohne große Budgets. Die Produktionskosten von „Black Panther“ beliefen sich auf mehr als 200 Millionen Dollar.

Der Film erscheint nur acht Monate nach dem Erfolg von „Wonder Woman“ – eine Warner-Bros.-Produktion, in der zum ersten Mal eine Frau die Superhelden-Hauptrolle spielt. Auch dieser Streifen beweist, es besteht eine Nachfrage für Action-Filme, deren Hauptdarsteller nicht weiße Männer sind.

„Black Panther“ basiert auf einem Comic aus den 60er Jahren und spielt in dem fiktiven afrikanischen Staat Wakanda. Dessen Könige besitzen Superkräfte, ihre überlegene Technologie haben sie vom Rest der Welt geheim gehalten.

Die Charaktere werden von berühmten Schauspielern gespielt: Chadwick Boseman, Michael B. Jordan, Lupita Nyong’o, Forest Whitaker und Angela Bassett. Einen Hinweis auf „Black Panther“ gab es bereits im „Captain America“-Film.

37 Prozent der Kinobesucher in den USA waren Afroamerikaner, 35 Prozent Weiße und 18 Prozent Hispanos. Männer machten 55 Prozent der Besucher aus. „Wenn man den Zeitgeist erwischt und ein kultureller Moment entsteht, dann werden traditionelle Modelle auf den Kopf gestellt“, kommentierte Dave Hollis, Disneys Chef des Vertriebs den Erfolg der Produktion. Das Ergebnis habe alle Hoffnungen und Erwartungen weit übertroffen.

Als voller Erfolg gefeiert wird der Film auch in den sozialen Medien. Fans organisierten sich dort in großen Gruppen und sammelten auch für unterprivilegierte Jugendliche Geld für die Tickets.

Sogar die ehemalige First Lady Michelle Obama meldete sich am Montag auf Twitter zu dem Film zu Wort: „Glückwünsche an das gesamte Black-Panther-Team! Dank Euch werden junge Menschen endlich Superhelden auf der Leinwand sehen, die aussehen wie sie. Ich liebe den Film und ich weiß, dass er Menschen mit den verschiedensten Hintergründen inspirieren wird, tief in sich hineinzuhören und den Mut zu finden, Helden ihrer eigenen Geschichten zu sein.“

Walt-Disney-CEO Bob Iger kann sich nach den erfolgreichen Star-Wars-Filmen damit über einen weiteren Blockbuster freuen. Iger hatte sich vor zehn Tagen nach starken Quartalszahlen zuversichtlich gezeigt, mit Netflix konkurrieren zu können. Da man bereits „Star Wars“-, Disney-, Pixar- und Marvel-Filme und -Shows unter einem Dach habe, sei die Ausgangslage gut. Disney verhandelt derzeit auch über eine Übernahme des Großteils des Rivalen Fox, um noch mehr Inhalte zu bekommen.

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