Microsoft Wer übernimmt nach Steve Ballmer?

Den richtigen Nachfolger für Steve Ballmer zu finden, wird schwer. Nun hat auch der als Favorit gehandelte Ericsson-Chef Hans Vestberg Microsoft abgesagt. Wer noch auf der Kandidatenliste steht.

Hans VestbergMicrosoft zog Mitte Januar den Konzernchef des schwedischen Netzwerkausrüsters Ericsson als neuen CEO in Betracht. Der hat dem Software-Unternehmen allerdings einen Strich durch die Rechnung gemacht. Er sei seinem Unternehmen verpflichtet und werde deshalb nicht als Nachfolger von Steve Ballmer als Microsoft-Chef zur Verfügung stehen. Weder Ericsson noch Microsoft wollten die Personalie kommentieren. Damit sind bei Microsoft noch folgende Kandidaten im Rennen... Quelle: AP/dpa
Stephen ElopNur wenige Tage nach der Rücktrittsankündigung von Microsoft-Chef Steve Ballmer machen die britischen Buchmacher das Rätselraten um dessen Nachfolge zu ihrem Geschäft. Der größte Wettanbieter des Landes, Ladbrokes, startete das Rennen. Bisher führt Nokia-Chef Stephen Elop mit einer Wahrscheinlichkeit von 5/1 die Kandidatenliste an. Der 49-jährige Elop kennt sich bei dem weltgrößten Softwarekonzern aus. Bevor er zu dem finnischen Handykonzern kam, leitete der Kanadier bei Microsoft die Geschäftskunden-Sparte. Zählbaren Erfolg kann er allerdings nicht vorweisen. Der einstige Branchenprimus Nokia kämpft unter seiner Führung mit dem Überleben. Der Marktanteil ist auf drei Prozent geschrumpft, während Samsung und Apple das Smartphone-Geschäft fast unter sich ausmachen. Quelle: REUTERS
Kevin Turner Neben Elop sind noch andere bekannte Manager im Spiel. Der interne Kandidat von Microsoft, der bisher fürs operative Geschäft zuständige Kevin Turner, liegt bei Ladbrokes bisher an zweiter Stelle. Turner ist seit 2005 bei Microsoft. Quelle: REUTERS
Steven Sinofsky Den dritten Platz nimmt bisher der frühere Microsoft-Manager Steve Sinofsky ein, der die Firma im November verlassen hat. Auf ihn folgt die erste Frau: Julie Larson-Green, die bei Microsoft das Geräte-Geschäft verantwortet. Quelle: AP
Bill GatesMicrosofts Mitbegründer und Aufsichtsratschef Bill Gates wäre für viele ein Wunschkandidat an der Spitze. Er bringt die nötige Visionskraft mit, kennt die Dynamiken am Markt und brächte vor allem Ruhe in den Konzern. Die Wahrscheinlichkeit, dass er das Amt wieder übernimmt ist jedoch sehr gering. Gates hatte sich bewusst aus dem operativen Geschäft bei Microsoft zurückgezogen, um sich verstärkt der Arbeit der Bill und Melinda Gates Stiftung zu widmen. Dieser Arbeit wird er kaum den Rücken kehren. Quelle: REUTERS
Reed Hastings Der Chef der extrem erfolgreichen Online-Videothek Netflix kennt das mobile Geschäft - und Microsoft. 2007 trat er dem Vorstand des Unternehmens bei. Damals sagte er: "Es gibt nur wenige Unternehmen, die einen so großen Einfluss auf das Leben von Millionen Menschen haben, wie Microsoft. Ich freue mich darauf an der Neuausrichtung des Konzerns mitzuwirken." Auch Gates und Ballmer zollte er damals seinen Respekt und bekannte öffentlich: "Es ist enorm motivierend für ein bis zwei Tage im Jahr mit Bill Gates und Steve Ballmer in einem Raum zu sein. Es hilft mir zu verstehen, wie und warum Microsoft seit über 30 Jahren so erfolgreich ist." Allerdings scheint es, als habe Hastings vorerst genug von Microsoft gelernt. Ende November 2012 verließ er den Aufsichtsrat. Seit Juni 2011 bis heute sitzt er zudem dem Facebook-Vorstand vor. Ein Wechsel an die Konzernspitze von Microsoft scheint aber nicht ausgeschlossen. Quelle: dapd
Vic GundotraAls Rückkehrer könnte Googles Vize-Chef Vic Gundotra gefeiert werden. Derzeit ist er für die Social-Network-Sparte beim Suchmaschinen-Anbieter verantwortlich. Vorher betreute Gundotra allerdings die Software-Entwicklung bei Microsoft und warb vor allem junge Talente an. Experten glauben, er könne den nötigen frischen Wind in das Unternehmen bringen und dabei viel Microsofterfahrung mitbringen. Quelle: AP
Scott ForstallScott Forstall war von 2007 bis Oktober 2012 Software-Entwickler bei Apple und der Senior Vice President von iOS Software. Wegen des fehlerhaften Apple-Karten auf dem iPhone 5 musste er den Hut nehmen. Forstall hat familiäre Beziehung zu Microsoft. Sein älterer Bruder Bruce arbeitete dort als Designer. Forstall ist derzeit nicht nur ohne eine Festanstellung und ohne Probleme einzustellen, er bringt auch viel Erfahrung mit. Er war jahrelang für das User-Interface der Apple-Produkte zuständig. Er hat die heutige Bedienung von Smartphone maßgeblich mitbestimmt. Seine Impulse würden Microsoft, das mit Windows 8 nach wie vor kämpft, sicher gut tun. Quelle: REUTERS
John DonahoeEbay-Chef John Donahoe ist ebenfalls im Gespräch. Derzeit betreut er sowohl den Ebay-Marktplatz als auch das Bezahlsystem Paypal. Außerdem hat er sich durch einige smarte Zukäufe einen Namen gemacht, wie zum Beispiel shopping.com und StubHubb. Seine Expertise liegt also eher im Webgeschäft. Für Microsoft könnte die Personalie vor dem Hintergrund eines Ausbaus der Cloud- und Suchmaschinen-Sparte interessant sein. Quelle: REUTERS
Tony BatesEine Inhouse-Wahl wäre Tony Bates. Der 46-Jährige ist der Executive Vice-President bei Microsoft. Er ist vor allem für Skype verantwortlich, wo er bereits vor der Übernahme durch Microsoft den Chefposten inne hatte. Unter dem Dach von Microsoft arbeitete er häufig eng mit Steve Ballmer zusammen. Er kennt das neue Konzept "One Microsoft" gut. Darüberhinaus bringt er viel Knowhow aus anderen Konzernen mit. Er saß in den Aufsichtsräten von YouTube und LoveFilm. Seinen beruflichen Anfänge nahm Bates bei Cisco, wo er ab 1996 über 14 Jahre lang beschäftigt war. Quelle: dpa
Sheryl SandbergSheryl Sandberg wäre mit ihren umfassenden Berufserfahrung sicher ein Volltreffer für Microsoft. Allerdings hat Sandberg erst im August 2013 das operative Geschäft bei Facebook übernommen. Zuvor war sie für Googles Online-Geschäft und die Philanthropie-Sparte des Unternehmens zuständig. Ein Wechsel zu Microsoft wäre trotz einiger Gerüchte eine Überraschung, mit der niemand wirklich rechnet. Quelle: AP
Bereits ausgeschiedenAlan MulallyFord-Chef Alan Mulally hat einen Wechsel zu Microsoft ausgeschlossen. Er werde mindestens bis Ende 2014 beim US-Autobauer bleiben, sagte Mulally der Nachrichtenagentur AP. Damit beendete der 68-Jährige monatelange Spekulationen, wonach er in der engeren Auswahl für den Chefposten bei Microsoft sei. Ob Mulally mit Microsoft zumindest über einen möglichen Wechsel sprach, wollte dieser allerdings nicht sagen. Drei der 20 größten Aktionäre bei Microsoft wünschten sich den amtierenden Ford-Chef an der Spitze des Konzerns. Mulally arbeitete bereits als stellvertretender Vorsitzender bei Boeing und als Chef der Boeing Commercial Airplanes (BCA). Ihm werden zu großen Teilen die Restrukturierungen bei BCA und das Wiedererstarken Boeings gegenüber Airbus bis zur Mitte der 2000er zugeschrieben. Seit 2006 leitet er den Automobilkonzern Ford. Er gilt als erfolgreicher Sanierer und Turn-Around-Manager - genau das, was Microsoft derzeit gebrauchen könnte. Als Alternative wird auch der Microsoft-Manager Satya Nadella hoch gehandelt. Er ist ein weiterer Favorit des Aufsichtsrates. Quelle: REUTERS
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