Microsofts Spionage So gewöhnen Sie Windows 10 das Schnüffeln ab

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Wie Sie Windows Diskretion beibringen

Die Installation

1. Sofern Sie Windows 10 nicht vorinstalliert auf einem neuen Rechner gekauft oder im Zuge des aktuellen Gratis-Update-Angebots bereits installiert haben, können sie allzu großer Neugier schon im Einrichtungsprozess einen Riegel vorschieben.

Wählen Sie dann im Zuge der Installation nicht die Standard- oder Express-Einstellungen. Wer hier „Einstellungen anpassen“ anklickt, kann unter anderem blocken, dass Apps eine nutzerspezifische Werbe-ID an Internet-Dienste verschicken.

Auch der Versand von „Informationen zu meinem Schreibverhalten“ lässt sich an dieser Stelle unterbinden. Im Unterpunkt Datenschutz lässt sich zudem einstellen, dass der Rechner keine Informationen über seinen Standort an Microsoft meldet. Das, übrigens, ist ein perfektes Beispiel dafür, wo Microsofts Neugier und das Nutzerinteresse durchaus zusammen fallen können.

Denn wer etwa auf dem neugestalteten Start-Fenster beim Start die aktuellen Wettervorhersage für seinen Standort angezeigt bekommen möchte, oder bei der Suche auf dem Tablet einen Italiener in der Nachbarschaft, der kommt nicht umhin, dem Programm zu verraten, wo er sich befindet.

Das Datenschutz-Menü

2. Läuft Windows 10 bereits, dann lassen sich die voreingestellten Optionen auch nachträglich noch ändern. Die entsprechenden Einstellungen erreichen Sie über das Start-Menü unter [Einstellungen], [Datenschutz]. Dort können Sie auch fein justieren, wie Microsoft Werbung einblendet und welche anderen Personalisierungsinfos erfasst, bzw. geteilt werden. Die Zugriffsbefugnisse auf Kamera und Mikrofon finden sich hier ebenso wie die Möglichkeit, Apps grundsätzlich den Zugriff auf Namen, Bild und andere Kontoinfos zu verweigern.

Tatsächlich lässt sich in der Datenschutz-Rubrik extrem detailliert einstellen, welche Apps auf welche Nutzerdaten, auf Kalender und auf die Kontakte zugreifen können. Standardmäßig stellt Microsoft alle Signale auf „grün“, per Klick auf den jeweiligen Schalter kann der Nutzer sie aber ebenso auf „rot“ schalten.

Auch hier verschwimmen mitunter die Grenzen zwischen sinnvollem Schutz der Privatsphäre und praktischem Nutzen der Software. Ein Leser von Zeit Online beispielsweise weist in einem Kommentar darauf hin, dass etwa die App Kochen&Genuss den (zunächst fragwürdig scheinenden) Zugriff auf die Kamera benötige, damit sich die App auch per Gesten steuern lasse und man Rechner oder Tablet beim Kochen nicht mit schmutzigen Fingern bedienen müsse.

Nur - auch hier gilt: Opt-In wäre die vertrauenerweckendere Strategie gewesen.

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