Personalcomputer „Ich will keinen Preiskrieg anzetteln“

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Technologie

Ryzen wird in 14-Nanometer-Fertigungstechnologie hergestellt. Sie sprechen bereits über 7 Nanometer, was das noch dichtere Packen von Komponenten ermöglicht. Wann kommen die ersten 7-Nanometer-Chips?
Es gibt eine Menge Wettbewerb bei der Fertigung. Ich denke, dass es schon nächstes Jahr soweit sein wird.

Bedeutet dass, das Prozessoren noch günstiger werden?
Nicht unbedingt, vor allem weil die Fertigung noch anspruchsvoller wird als sie ohnehin ist. Der Preis muss also nicht unbedingt sinken. Aber wir werden bei der Leistung zulegen.

Sehen Sie das Ende von Moores Law, also der Verdoppelung der Rechenleistung alle zwei Jahre? Einfach weil es immer schwieriger wird, so viele Komponenten auf so dichten Raum unterzubringen?
Nein. Aber es wird noch schwieriger und braucht vor allem Zeit. Moores Law wird sich verlangsamen und noch mehr Innovation erfordern. Aber die kontinuierliche Zunahme in Rechenleistung bleibt bestehen.

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Fahrlässiger Umgang mit Passwörtern Quelle: dpa
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Sie haben früher IBM-Chef Lou Gerstner in technischen Fragen beraten. Gerstner, der IBM sanierte, galt als sehr fordernd. Was haben Sie bei ihrer Tätigkeit gelernt?
Sehr viel. Ich musste komplexe Dinge herunterbrechen, damit sie vermittelt und umgesetzt werden konnten, mit der nötigen Vision dahinter. Genau das ist die Herausforderung als Unternehmenschef.

Was war bislang die größte Herausforderung als Chefin von AMD?
Die Geduld bewahren. Als ich den Job im Oktober 2014 übernahm, war unsere Zen-Reihe zwei Jahre in Arbeit. Ich war begeistert davon. Aber mir war auch klar, dass wir die Zeit bis 2017 brauchten, um ein phänomenales Produkt zu entwickeln. Manchmal muss man die Wüste durchqueren, um den Ozean zu sehen.

Es war meine Aufgabe, die nötige Geduld unseren Ingenieuren und Kunden zu vermitteln. Wir hätten ein Jahr früher kommen können. Aber das Produkt wäre dann eben nicht so gut gewesen.

Sie sind derzeit die einzige Frau, die einen Halbleiterhersteller führt. Ist der Job als Frau schwerer oder leichter?
Ich hatte großes Glück in meiner Karriere, weil mir viele Chancen eingeräumt wurden und meine Vorgesetzten dafür Risiken eingingen. Taten sie das, weil ich eine Frau war oder ein guter Ingenieur? Wer weiß. Ich sehe es jedenfalls als meine Aufgabe, talentierten Menschen die Möglichkeiten zur Entfaltung zu geben. Ich möchte, dass sie die gleichen Chancen haben, die mir gegeben wurden. Schließlich gibt es viele andere Unternehmen, wo sie ihre Begabung einsetzen können. Ich möchte, dass sie das in meinem Unternehmen tun.

Ihre Familie wanderte von Taiwan in die USA aus, als Sie zwei Jahre alt waren. Wie empfinden Sie das Agieren von US-Präsident Donald Trump bei der Einwanderungspolitik?
Wir folgen der Politik der US-Administration sehr aufmerksam. Wir würden dort gern eine Normalisierung sehen. AMD ist ein globales Unternehmen, wir haben Mitarbeiter aus der ganzen Welt. Es kommt uns zu Gute, dass wir Talente von überall her gewinnen können.

Sollten Unternehmenschefs sich stärker in der Debatte engagieren?
Das tun viele ja bereits. Wir haben eine Verantwortung, uns beim Formen der Politik einzubringen. Nur starke Sprüche sind jedoch dafür ungeeignet.

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