Pro-Sieben-Sat.1-Tochter Maxdome will ICE-Fahrgäste als Kunden locken

ProSiebenSat.1 und die Deutsche Bahn wollen kooperieren: Fahrgäste sollen ab Ende des Jahres im ICE Filme und Serien auf Maxdome schauen können. Die Bahn zählt jährlich rund 80 Millionen ICE-Reisende.

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Konzerntochter Maxdome steht im Konkurrenzkampf mit den Online-Video-Anbietern Netflix und Amazon. Quelle: dpa

München Der Fernsehkonzern ProSiebenSat.1 angelt sich die Deutsche Bahn als ersten Vertriebspartner außerhalb der Telekommunikationsbranche. Vom Jahresende an können Fahrgäste im ICE ein Videoprogramm der ProSiebenSat.1-Tochter Maxdome auf ihren Laptops und Mobilgeräten empfangen, wie die beiden Unternehmen am Dienstag mitteilten.

Eine Auswahl an 1000 Filmen und Serien soll auf Servern im Zug vorgehalten und in dessen WLAN eingespeist werden, um auf die oft wackelige Mobilfunkverbindung verzichten zu können.

Im Konkurrenzkampf mit den Online-Video-Anbietern Netflix und Amazon erschließt sich Maxdome damit ein riesiges Potenzial an neuen Kunden: Sobald wenige Monate nach dem Start die gesamte ICE-Flotte mit dem Angebot versorgt wird, können nach Angaben der Unternehmen zig Millionen Fahrgäste das Angebot nutzen. Insgesamt zählt die Bahn jährlich rund 80 Millionen ICE-Reisende.

Ködern will Maxdome die Passagiere mit einer wechselnden Gratis-Auswahl an 50 Titeln. Wer mehr sehen will, muss sich registrieren und soll – so die Hoffnung des Unternehmens – nach einem kostenlosen Probemonat zahlender Abonnent für knapp acht Euro monatlich werden.

Voneinander kassieren die Bahn und ProSiebenSat.1 nach Angaben aus Unternehmenskreisen kein Geld. Die Bahn hatte bereits vor Jahren Videos auf eigenen Bildschirmen an einzelnen ICE-Sitzplätzen angeboten, dieses Angebot aber eingestellt.

Für ProSiebenSat.1-Vorstand Conrad Albert, der bisher vor allem auf Vertriebspartner wie die Deutsche Telekom und Kabelnetzbetreiber setzte, ist die Kooperation mit der Bahn ein erster Schritt. „Nun wollen wir verstärkt auch auf Kooperationspartner jenseits der Medien und Telekommunikationsindustrie zugehen, um unsere Inhalte überall verfügbar zu machen“, erläuterte Albert auf Reuters-Anfrage. „Mit der Deutschen Bahn machen wir den Anfang, Autos und Flugzeuge sind ebenso denkbar.“

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