Prognosen von Gartner, Capgemini und Deloitte IT-Vertriebler auf Wolke Sieben

Zwar geht es mit der Digitalisierung zunächst langsam voran. Doch weil die Daten-Unsicherheit steigt, wächst die Nachfrage nach sicheren Cloud-Anwendungen. Welche IT-Bereiche sonst noch Potenzial haben.

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Durch die Digitalisierung und die zunehmende Vernetzung aller Lebensbereiche steigt die Nachfrage nach IT-Sicherheitsangeboten. Quelle: dpa

Düsseldorf Die Digitalisierung ist überall. Das Haus, das Auto, die Arbeit, die Gesundheitsvorsorge, die Industrie ohnehin - all diese Bereiche sollen digitalisiert werden. Davon versprechen sich Unternehmen, Verbände und Politiker unisono mehr Effizienz, mehr Geschäft, mehr Komfort.

Gute Zeiten für die IT-Industrie, könnte man meinen, schließlich bietet sie das Grundgerüst für diese Entwicklung an. Und so sollen die weltweiten Ausgaben für IT im laufenden Jahr auch auf 3,54 Billionen Dollar steigen, prognostizieren die Analysten des Marktforschungs- und Beratungsunternehmens Gartner. Das sind allerdings nur 0,6 Prozent mehr als im Vorjahr, das besonders schwach war. 2015 wurde laut Gartner 4,5 Prozent weniger für IT ausgegeben als im Vorjahr. Das entspricht einer Summe von 216 Milliarden Dollar.

Die Analysten rechnen damit, dass erst 2019 wieder das Niveau von 2014 erreicht wird. Einer der Gründe für den Rückgang und das schwache Wachstum soll der starke Dollar gewesen sein, der die US-Konzerne belastet habe. Einer der stärksten Treiber der IT-Branche sind Clouds. Diese vergleichsweise neue Form der IT, bei der Software und Daten dezentral gespeichert werden, führt zum einen zu einer verstärkten Nachfrage nach Systemen für große Datacenter. Rund 75 Milliarden Dollar, drei Prozent mehr als im Vorjahr, sollen Kunden für Server ausgeben. Zum anderen werden auch Serviceleistungen deswegen stärker nachgefragt: Die Analysten rechnen mit einem Zuwachs von 3,1 Prozent auf 940 Milliarden Dollar in diesem Jahr.

In Deutschland, Österreich und der Schweiz können sich Vertriebler auch generell auf ein gutes Jahr freuen. Laut ersten Ergebnissen der IT-Trend-Studie der Unternehmensberatung Capgemini steigen die IT-Budgets bei 37 Prozent der Unternehmen, bei knapp 15 Prozent sogar im zweistelligen Bereich. Im vergangenen Jahr bekam nur ein Drittel der IT-Abteilungen mehr Geld. Allerdings ist auch der Anteil derjenigen, die weniger Geld bekommen, leicht um knapp zwei Prozent auf 21,3 Prozent gestiegen.

Die Beratungsgesellschaft Deloitte prognostiziert für das laufende Jahr, dass der Trend zur Cloud eine große Chance für deutsche Rechenzentren bietet. Das Unternehmen sieht ein Wachstumspotenzial von 20 Prozent. Einer der Hauptgründe dafür ist der Datensicherheitsaspekt: Die Unsicherheit nach Skandalen wie der NSA-Abhöraffäre sei gestiegen, deshalb wachse die Nachfrage nach sicheren Cloud-Anwendungen, erklärte Deloitte-Partner Andreas Gentner.

Der Aspekt der Sicherheit von Daten und Anwendungen spielt jedoch nicht nur in Deutschland eine immer größere Rolle. Gerade durch die Digitalisierung und die zunehmende Vernetzung aller Lebensbereiche, das sogenannte Internet der Dinge, steige die Nachfrage nach IT-Sicherheitsangeboten, sagt Gartner-Analyst Richard Gordon. Langfristig sieht er jedoch besonders einen Trend: Es werde immer mehr Geld mit Software statt mit Hardware verdient, erklärt er.

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