ProSieben-Sat.1 Vorstand fordert öffentliche Mittel für Privatsender

Privatsender haben bisher keinen Zugriff auf öffentliche Gelder - diese sind ARD und ZDF vorbehalten. Conrad Albert, ProSieben-Sat.1-Vorstand, fordert indes einen Systemwechsel und die Auszahlung an Privatsender.

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Da man die Grundversorgung vor allem in jungen Segmenten mitübernehme, fordere man die Zahlung öffentlicher Mittel, so ProSieben-Sat.1-Vorstand Conrad Albert. Quelle: dpa

Berlin ProSieben-Sat.1-Vorstand Conrad Albert hat in einem Interview Geld aus öffentlicher Hand für private Sender gefordert. „In dem Maße, in dem wir – die privaten TV-Vollprogramme – die Grundversorgung vor allem in jungen Segmenten de facto mitübernehmen, finden wir es sachgerecht, dass diese Inhalte aus öffentlichen Mitteln finanziert oder mitfinanziert werden“, sagte Albert der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“. Er wünsche sich deshalb einen „Systemwechsel, damit die öffentliche Finanzierung sich nicht länger an der Institution fest macht, sondern am Inhalt“.

Das System der öffentlich-rechtlichen Sender sei zwar wichtig für die Meinungsvielfalt in Deutschland und solle auch weiter bestehen, sagte Albert weiter. Man könne aber fragen: „Warum leisten wir uns eigentlich zwei Anstalten, ARD und ZDF? Braucht es wirklich acht Milliarden Euro, um den öffentlich-rechtlichen Auftrag zu erfüllen?“

Die Einnahmen aus dem Rundfunkbeitrag lagen im Jahr 2016 bei rund 7,98 Milliarden Euro. Das entsprach einem Rückgang von rund 153 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahr, wie der Beitragsservice Ende Juni mitgeteilt hatte. Der Rundfunkbeitrag war mit Wirkung zum April 2015 für die Rezipienten von zuvor 17,98 Euro auf 17,50 Euro gesenkt worden. Bei dieser Höhe soll es bis 2020 bleiben.

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