Quartalszahlen SAP wird trotz durchwachsenen Quartals optimistischer

Die Geschäfte des Softwarekonzerns SAP laufen gut. Das Management wird ehrgeiziger als noch zu Jahresbeginn. Doch der Erfolg an der Börse hat auch seine Kehrseiten.

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SAP rechnet für 2016 mit einem höheren Plus an Erlösen. Quelle: dpa

Die Umstellung auf Cloudsoftware zur Miete aus dem Internet zahlt sich für den Softwarehersteller SAP mehr und mehr aus. Für das laufende Jahr wird der Softwarekonzern dank eines starken Wachstums im dritten Quartal optimistischer und hebt trotz eines Gewinnrückgangs seine vorsichtigen Erwartungen an Umsatz und Gewinn vom Jahresanfang leicht an. „Alle Kennzahlen zum Geschäftsausblick tendieren zum oberen Ende der jeweiligen Bandbreite vom Jahresanfang“, sagte Finanzchef Luka Mucic am Freitag in Walldorf. Wegen der zurückliegenden Entwicklung und gut gefüllter Auftragsbücher gehe er von einem starken vierten Quartal aus.

Das letzte Jahresviertel ist üblicherweise das stärkste für den Softwarekonzern - wie auch in der gesamten IT-Branche. Der Grund: Kurz vor Jahresende werden Budgets ausgeschöpft und letzte Anschaffungen eingeplant.

Für das gesamte Jahr rechnet SAP nun mit einem etwas höheren Plus bei den um Währungseffekten und Sonderkosten bereinigten Erlösen aus Miet- und fest installierter Software. Sie sollen nun um 6,5 bis 8,5 Prozent steigen - ein halber Prozentpunkt mehr als bisher geplant. Auch für den bereinigten operativen Gewinn erwartet SAP nun ein stärkeres Plus als bislang - auf 6,5 bis 6,7 Milliarden Euro (Vorjahr: 6,35 Mrd Euro). SAP rechnet für seine internen Ziele Währungseffekte und Sonderkosten heraus.

Aber auch ohne diese Rechenspiele konnte SAP im dritten Quartal kräftig zulegen. Die Umsätze stiegen zwischen Juli und September dank eines deutlichen Plus im Neugeschäft mit gemieteter Software (Cloud Software) um acht Prozent auf 5,4 Milliarden Euro. Das vor wenigen Jahren neu aufgebaute Geschäft wuchs um 28 Prozent und macht inzwischen gut ein Fünftel der Erlöse mit Software und Support aus. Das Altgeschäft mit Softwarelizenzen wuchs hingegen mit zwei Prozent deutlich weniger stark.

Nach Steuern verdiente die Softwareschmiede mit 725 Millionen Euro allerdings fast 20 Prozent weitaus weniger als im Vorjahr. Grund seien unter anderem aktienbasierte Gehaltsbestandteile für Mitarbeiter, die wegen des starken Aktienkurses stärker zu Buche schlagen als noch im Vorjahr. Das allein habe 300 Millionen Euro ausgemacht, sagte Mucic. Die Aktie war im dritten Quartal auf mehr als 75 Euro gestiegen - im Vorjahreszeitraum lag der Kurs noch unter 70 Euro, teilweise sogar unter 60 Euro.

Seine Belegschaft baute SAP unterdessen weiter aus - trotz des Abfindungsprogramms für 3000 Beschäftigte im vergangenen Jahr: Mit gut 82 426 Mitarbeitern weltweit beschäftigte SAP weltweit gut 7000 mehr als noch vor einem Jahr.

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