Rocket Internet Delivery Hero und Foodpanda mit zusammen 117 Millionen Euro Verlust

Der Essenslieferdienst Foodpanda, der seit Ende 2016 zur Delivery Hero-Gruppe („Lieferheld“, „pizza.de“ ) gehört, hat 2016 hohe Verluste gemacht. Das geht aus Unterlagen hervor, die der WirtschaftsWoche vorliegen.

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Delivery-Hero Quelle: dpa

Delivery Hero ist eine Beteiligung des börsennotierten Inkubators Rocket Internet, der rund 38 Prozent der Anteile hält und einer der wichtigsten Börsenkandidaten im Rocket-Portfolio.  

Foodpanda ist vor allem in Schwellenländern aktiv. Ende 2016 hatte Delivery Hero 49 Prozent an Foodpanda von Rocket Internet übernommen. Zusammen kamen Delivery Hero und Foodpanda laut internen Unterlagen, die der WirtschaftsWoche vorliegen,  im Jahr 2016 auf ein negatives Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) von minus 117 Millionen Euro. Einem internen Plan zufolge rechnet der Vorstand damit, dass Foodpanda auch 2017 Verlust machen wird. „Die Foodpanda-Märkte weisen einen anderen Reifegrad auf“, heißt es hierzu in einer Stellungnahme von Delivery Hero. „Dies impliziert ein aktuell negatives Ebitda in vielen Foodpanda-Märkten, aber auch ein besonders hohes Wachstumspotenzial.“

Laut interner Planung sollte Delivery Hero – ohne Foodpanda – ab dem dritten Quartal 2017 bereits Gewinn machen. Im Kerngeschäft erwirtschaftete Delivery Hero bereits 2016 schwarze Zahlen. Jetzt will Delivery Hero laut interner Planung das  Geschäft von Foodpanda in Bulgarien, Rumänien, Georgien, Kasachstan und der Slowakei bis Ende April entweder verkauft haben oder es schließen. Zudem will die Gruppe jährlich etwa sechs Millionen Euro Personalkosten einsparen, indem offene Positionen bei Delivery etwa mit Foodpanda-Mitarbeitern besetzt werden. Delivery Hero sagte: „Wir schauen uns kontinuierlich unser Portfolio an, und bewerten mögliche Zu- oder Verkäufe unter Gesichtspunkten wie Marktführerschaft und Wachstumspotenzial.“

Binnen zehn Jahren sammelten Online-Lieferdienste wie Delivery Hero mindestens neun Milliarden Dollar ein, 2,5 Milliarden kamen allein 2016 zusammen. Doch der Geldstrom kam bis Jahresende fast zum Erliegen.

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