SAP Aufsichtsratschef Hasso Plattner weist Vorwurf des Ideenklaus zurück

SAP-Mitgründer und -Aufsichtsratschef Hasso Plattner weist Anschuldigungen zurück, bei der Entwicklung der Hochleistungsdatenbank Hana Ideenklau betrieben zu haben.

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Der SAP-Aufsichtsratsvorsitzende Hasso Plattner Quelle: dpa

„Der Vorwurf einer verdeckten Operation ist ungeheuerlich und lächerlich“, sagte Plattner gegenüber der WirtschaftsWoche. Hana basiere vielmehr auf einer Datenbank namens Hyrise, die von Plattners Software-Institut HPI in Potsdam selbst entwickelt wurde. Hyrise sei ein Open-Source-Produkt, also eine Software, derer sich jeder kostenlos bedienen darf.

„Jeder Interessierte kann den Quellcode einsehen, die Datenbank herunterladen und für Forschungszwecke verwenden“, sagte Plattner. Er habe von allen Mitarbeitern und Doktoranden des Instituts „Ehrenerklärungen erhalten, dass fremde Software nicht nur nicht eingebaut, sondern nicht einmal betrachtet wurde.“

„Der Spiegel“ und das ARD-Magazin „Fakt“ hatten SAP unter Berufung auf einen ehemaligen Mitarbeiter kürzlich vorgeworfen, SAP habe bei der Entwicklung von Hana widerrechtlich Teile anderer Datenbanken verwendet, darunter solche der US-Konkurrenten Oracle und Teradata. SAP schwieg bisher zu den Vorwürfen mit der Standard-Begründung, es handle sich um „ein schwebendes Verfahren“. Der Konzern klagt zurzeit gegen den Ex-Mitarbeiter.

Plattner warf dem ARD-Magazin zudem vor, die Zuschauer auf eine falsche Fährte gelockt zu haben. So habe „Fakt“ im Hana-Quellcode angeblich das Wort „Teradata“ gefunden und damit beweisen wollen, dass SAP unerlaubt fremde Programme nutze. Die vorgeführte Software sei jedoch in der Programmiersprache Java verfasst und könne deswegen nicht Hana gewesen sein. „Hana ist in der Programmiersprache C++ geschrieben“, so Plattner.

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