SAP-Betriebsrat Neuer Chef gesucht

Ab in den Ruhestand: Wegen eines Abfindungsprogramms muss sich SAP nach einem neuen Betriebsratschef umsehen. Im September hört Ralf Herzog auf. Offenbar ist das Vorruhestandsprogramm attraktiver als erwartet.

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Im März kündigte SAP ein Vorruhestandsprogramm für seine Mitarbeiter an. Nun nimmt auch der Betriebsratschef daran teil. Quelle: dpa

Walldorf Das laufende Abfindungsprogramm bei SAP wirkt sich auch auf den Betriebsrat aus. Betriebsratschef Ralf Herzog nimmt nach eigenen Angaben an dem Vorruhestandsprogramm teil und gibt seinen Posten spätestens Ende September ab. Er habe sich aus persönlichen Gründen dazu entschlossen, sagte Herzog der Deutschen Presse-Agentur. Ende Oktober hört er bei dem Softwarekonzern auf. Die Suche nach einem Nachfolger läuft.

Der „Mannheimer Morgen“ hatte am Donnerstag über einen Rücktritt aus „ungeklärten Gründen“ berichtet. SAP hatte das Abfindungsprogramm im März angekündigt. In Europa können alle Mitarbeiter, die Jahrgang 1960 oder älter sind, daran teilnehmen. Die Nachfrage nach den Abfindungen ist offenbar höher als gedacht: Etwa vier Prozent statt der geplanten drei Prozent der weltweit 74 000 Mitarbeiter nehmen das Programm laut SAP in Anspruch. Der Konzern muss dafür etwa doppelt soviel Geld ausgeben wie gedacht.

Ob Herzogs Stellvertreter, der IG-Metaller Ralf Kronig und Aufsichtsrat Panagiotis Bissiritsas, nun ebenfalls neu gewählt werden, stand zunächst nicht fest. In dem Gremium ringen verschiedene Lager um die Macht. Der neue Vorsitzende bräuchte nur eine einfache Mehrheit. Bei der letzten Wahl vor einem Jahr hatten die Gewerkschaften Verdi und IG Metall deutlich an Einfluss gewonnen.

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