Wo so viel Licht ist, fällt die Suche nach ein wenig Schatten verständlicherweise schwer.
Eine – wenn auch kleine – Schwachstelle hatte die 2016er Bilanz des Walldorfer Software-Riesen dennoch: Das bisherige Stammgeschäft mit Softwarelizenzen, darunter das noch relativ neue Konzernpaket S4/Hana, trat im vergangenen Jahr quasi auf der Stelle: Der Lizenzumsatz wuchs 2016 gerade mal um ein Prozent auf jetzt 4,86 Milliarden Euro – allerdings auch erschwert durch einen hohen Basiseffekt: Die 2015er Lizenzerlöse waren seinerzeit um satte 10 Prozent gegenüber dem Vorjahr nach oben geschnellt.
Selbst dieser vermeintlichen Achillesferse kann McDermott noch eine positive Seite abgewinnen: „Wir haben mit S4/Hana die Zukunft der Unternehmenssoftware gebaut – und der Umstiegszyklus startet gerade erst“, wirbt der SAP-Chef für ein wenig Geduld, weil das Geschäft doch jetzt erst richtig loslege.
McDermott: "Wir sind stolz"
Ansonsten verweist er auf die Zahlen und den Ausblick, die in der Tat für sich sprechen: „Zeigen Sie mir ein anderes Software-Unternehmen, das so regelmäßig seine Vorgaben erfüllt hat“, so McDermott mit seinem bekannten Siegerlächeln. „Und dann zeigen Sie mir ein Software-Unternehmen, das überhaupt eine Prognose bis zum Jahr 2020 abgibt – und diese dann obendrein auch noch anhebt.“
Soll heißen – und hier verweisen die beiden SAP-Manager das einzige Mal an diesem Morgen auf die aktuelle politische Großwetterlage rund um die neue US-Regierung unter Donald Trump sowie den Brexit: „Wir sind sehr stolz darauf, dass SAP in solch einer Ära der Ungewissheit verlässliche und vorhersagbare Ergebnisse abliefert“, so McDermott.
Anders ausgedrückt: Einst ein biederer und langweiliger Software-Konzern aus dem nordbadischen Walldorf, hat sich SAP inzwischen zum Wachstumsmotor und Stabilitätsanker der IT insgesamt gewandelt. Ein spannender Perspektivwechsel – und eine ambitionierte Zielvorgabe, an der sich McDermott wird messen lassen müssen.