Skandal-Konzern verkauft Sparte Sony hilft Toshiba

Der von einem Bilanzskandal erschütterte Toshiba-Konzern braucht Geld. Das Unternehmen will sich nun mit einem radikalen Umbau Luft verschaffen. Daher kommt es nun zu einem inner-japanischen Deal.

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Der Bilanzskandal mündet in den roten Zahlen. Quelle: Reuters

Tokio Der von einem milliardenschweren Bilanzskandal erschütterte japanische Mischkonzern Toshiba zieht sich aus dem Geschäft mit Bildsensoren zurück. Zum Ende des Geschäftsjahres (Ende März) werde die Fabrik im Süden Japans an Sony verkauft, wie die Unternehmen am Mittwoch mitteilten. Sony werde die 1100 Mitarbeiter übernehmen. Toshiba erhalte für die Sparte etwa 121 Millionen Euro, sagte eine mit der Angelegenheit vertraute Person. Toshiba kündigte zudem an, seine unprofitable Halbleitersparte auf den Prüfstand zu stellen und sich von dem Geschäft mit LEDs zu trennen.

Die Maßnahmen sind Teil des laufenden radikalen Konzernumbaus, mit dem der neue Firmenchef Masashi Muromachi Toshiba Luft verschaffen will. Dabei werde es keine „heiligen Kühe“ geben, hatte er gesagt. Muromachis Vorgänger Hisao Tanaka war gemeinsam mit anderen Spitzen-Managern zurückgetreten, weil Toshiba über viele Jahre die Gewinne zu hoch ausgewiesen hatte.

Der Bilanzskandal hat ein Volumen von insgesamt 1,15 Milliarden Euro. Muromachi strebt nun einen Kulturwandel im Unternehmen an. Dafür sollen mehr Führungskräfte von außen angeworben werden. Der neue Chef will zudem kriselnde Bereiche wie das defizitäre Geschäft mit Computern und Fernsehern restrukturieren.

Bildsensoren, die in Digitalkameras und Smartphones eingesetzt werden, versprechen nur eine geringe Rendite. Sony baut mit der Übernahme seine schon jetzt dominante Position auf dem Markt aus.

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