Tokio Der japanische Elektronik-Riese Sony überrascht mit einem deutlich höheren Gewinn als erwartet. Freude bereitete dem Konzern das Geschäft mit Spielkonsolen und Netzinfrastruktur, außerdem das Filmgeschäft. Dagegen erwartet Sony in seinen Sorgensparten Smartphones und TV-Geräte noch schlechtere Geschäfte als bisher.
Im vergangenen Quartal verdiente Sony operativ 69,8 Milliarden Yen (506,6 Mio Euro), unterm Strich 26,8 Milliarden Yen (194,6 Mio Euro). Im Vorjahresquartal hatte es nur einen schmalen Gewinn von 3,1 Milliarden Yen gegeben, Analysten hatten für die vergangenen drei Monate auch einen Verlust nicht ausgeschlossen. Der Umsatz stieg um 5,8 Prozent auf 1,8 Billionen Yen (13,1 Mrd Euro).
Wegen der schwachen Nachfrage und der zunehmenden Konkurrenz aus China senkte der japanische Elektronikkonzern die Absatzziele für Smartphones und Fernseher. Die Prognosen seien „ein bisschen zu aggressiv“ gewesen, sagte Planungsdirektor Hiroki Totoki.
Sony rechnet im Gesamtjahr jetzt nur noch mit einem Absatz von 43 Millionen statt 50 Millionen Smartphones und ein nur noch ausgeglichenes Ergebnis statt eines operativen Gewinns. Für Fernseher senkte der Konzern seine Prognose auf 15,5 Millionen von 16 Millionen verkaufte Geräte. An seinen Zielen für den Gesamtkonzern hielt Sony allerdings fest und erwartet weiter einen operativen Gewinn von 140 Milliarden Yen und unter dem Strich einen Verlust von 50 Milliarden Yen – der sechste Nettoverlust in Folge.
Sony will wegen der roten Zahlen seinen Schrumpfkurs noch verschärfen, früheren Angaben zufolge sollen 5000 der zuletzt weltweit 145.000 Stellen wegfallen. Ganze Geschäftsfelder sollen aufgegeben werden, etwa die angeschlagene PC-Sparte mit der Hauptmarke Vaio. Bei der Produktion von Fernsehern sucht der Konzern einen Partner.