Facebook geht auf seine Werbekunden zu. Das Soziale Netzwerk plant ein Auktionssystem, über das Anzeigen schneller und gezielter an die über 900 Millionen Nutzer vermarktet werden können. Dafür muss allerdings das Verhalten der Facebook-Kunden im Internet genau ausspioniert werden.
Die Plattform mit dem Namen „Facebook Exchange“ soll es vor allem Konzernen mit einem großen Budget für Internetwerbung erlauben, gezielt Facebook-Nutzer anzusprechen, die zuvor bereits die Internetseite des werbenden Konzerns besucht haben. Wenn ein Nutzer etwa auf der Website eines Autoherstellers war, bekommt er bei seinem nächsten Facebook-Besuch eine Anzeige des Autoherstellers eingeblendet. Bietet allerdings ein Konkurrent einen besseren Preis, kann auch dessen Anzeige erscheinen. Derzeit schalten Werber Anzeigen auf Facebook basierend auf Aktivitäten, wie dem Drücken des „Like“-Buttons oder aufgrund eigener Angaben wie Vorlieben, Geschlecht, Alter oder Standort.
„Werbekunden können relevante Anzeigen schneller schalten und das in einer Bandbreite, die bislang nicht möglich war“, teilte ein Facebook-Sprecher mit.
Neu ist die Idee nicht, Unternehmen wie Google, Yahoo oder AOL betreiben bereits erfolgreich Auktionsplattformen, über die Unternehmen ihre Anzeigen platzieren können. Google etwa bietet die Möglichkeit, Anzeigen zu schalten, die mit aktuellen Suchbegriffen verbunden sind. Wer bei der Google-Suche etwa „Kühlschrank“ eingibt, bekommt Werbung von dem Haushaltsgerätehersteller, der den höchsten Preis zahlen will.