SXSW 2018 Elon Musk begeistert sich für Serie „Westworld“ – Motivator auf der Bühne

Auf der Digitalkonferenz South by Southwest treffen Visionäre aufeinander: Tesla-Chef Elon Musk und die Macher der Erfolgsserie „Westworld“.

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Er gründet Firmen in Serie und warnt vor den Folgen Künstlicher Intelligenz. Quelle: AP

Austin Lange Schlangen sind auf der Digitalkonferenz SXSW im texanischen Austin keine Seltenheit – aber das was sich am Samstagnachmittag vor einem der größten Säle im dritten Stock abspielt, ist dann doch etwas Besonderes: Bis ins Erdgeschoss stehen die, die rein wollen. Das könnte man damit erklären, dass die Macher und Teile der Besetzung der US-Erfolgsserie „Westworld“ auf die Bühne kommen. Doch da ist eben auch noch ein Überraschungsgast: der Tesla-Chef und Raumfahrtunternehmer Elon Musk.

Musk hat viel mit den Serienmachern Jonathan Nolan und Lisa Joy von „Westworld“ gemein. Denn Musk gehört zu den Warnern vor den negativen Auswirkungen des Einsatzes von Künstlicher Intelligenz. Und Joy und Nolan haben mit der Serie so etwas geschaffen wie das filmische Manifest dieser Warnung.

Menschliche Roboter im Freizeitpark

Die Serie handelt von dem fiktiven Erlebnispark „Westworld“ in der Zukunft. Einer gigantischen Welt, die an den Wilden Westen erinnert. Touristen reisen hier hin, um sich mal so richtig auszutoben – mit Mord, Gewalt, Vergewaltigung und Orgien. Die Darsteller lassen das alles mit sich machen. Sie beklagen sich nicht.

Sie sind menschenähnliche Roboter, sogenannte Hosts, geschaffen um zu dienen und den Gelüsten der Besucher zu entsprechen. Werden sie erschossen, kommen sie einfach in die Werkstatt und werden wieder fit gemacht. Alles ist gut in Westworld, bis einzelne Darsteller beginnen ihre Rolle zu hinterfragen – ab da beginnt die Unordnung und keinem ist am Ende mehr so ganz klar, wer da Cyborg ist und wer nicht.

Auch Musk ist nicht so euphorisch gegenüber der Künstlichen Intelligenz, wie man es von einem Vertreter des Silicon Valley erwarten könnte: „Der Wettbewerb um die Vorherrschaft in KI auf nationaler Ebene wird meiner Meinung nach der wahrscheinlichste Auslöser des Dritten Weltkriegs“, twitterte Musk einst.

Doch die Macher von „Westworld“ haben ihn aus anderen Gründen geladen: Sie wollten ihr Panel mit etwas „Optimistischem“ beenden, sagte Nolan.

Im Anschluss zeigte Nolan dem Publikum einen Trailer der im Februar gestarteten SpaceX Heavy Falcon Rakete von Elon Musk, den er kreierte. Diese Schuss ins All sei etwas Inspirierendes. Nolan feiert Musks Idee einen Wagen in den Himmel zu schicken als inspirierend. Und dann kommt auf einmal Musk selbst auf die Bühne. Und dann gibt es im Publikum kein Halten mehr.

Inspiration als Aufgabe

Er sprach dann aber nicht über „Westworld“. Es gebe eine Menge schlechte Sachen in der Welt, sagt Musk. Aber man könne nicht immer nur daran gehen, diese zu lösen, sondern müsse manchmal auch Dinge tun, die inspirieren. Dinge, die einen stolz machen würden morgens aufzustehen und Teil der Menschheit zu sein.

Er beruft sich auf den russischen Wissenschaftler Konstantin Ziolkowski, der schon Anfang des 20. Jahrhunderts über die Raumfahrt nachdachte und vielen als Visionär gilt. Musk teilt seine Ansicht zu den Sternen zu reisen und so das menschliche Bewusstsein zu erweitern. Das mache ihn unglaublich zufrieden am Leben zu sein.

Er spricht kaum fünf Minuten, aber es ist ein kleines Plädoyer für die menschliche Vorstellungskraft, die eben nicht nur Cyborgs erschaffen kann, die die Welt erobern.

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