SXSW Tag 3 Atomwaffen und künstliche Intelligenz

Wenn Bernie Sanders der Lieblingspolitiker der South by Southwest gewesen ist, dann ist Tesla-Chef Musk ihr Visionär. Welche Trends die SXSW am dritten Tag bestimmten.

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Die Thesen des dritten Konferenztages

  • Künstliche Intelligenz hat die Zerstörungskraft von Atomwaffen
  • Das große Token-Sterben steht bevor
  • Maschinen können nicht schreiben


Elon Musk Superstar oder der Mahner in der Tech-Euphorie

Silicon Valley und Washington, das funktioniert eigentlich nur, wenn die einen mal wieder sich selbst den Anstrich geben wollen, die Welt zu retten und die anderen von der hippen, unangepassten Attitüde des so ganz Anderen profitieren wollen. Andernfalls halten sich beide Welten gerne voneinander fern.

Washington, das ist Regierung und Behörden und das bedeutet dann doch vielleicht eher lästige Regulierung. Da wundert es doch, dass einer der wohl prominentesten Vertreter der Tech-Elite ziemlich lautstark nach Regulierung ruft: Tesla-Chef Elon Musk ist auf die SXSW gereist um ein paar warnende Worte an die euphorisierte Tech-Gemeinde zu sprechen. Künstliche Intelligenz (KI) habe die Zerstörungskraft von Atomwaffen und so wie man nicht einfach irgendwen diese bauen lasse, brauche es auch für KI eine funktionierende Regulierung, fordert Musk vor einem vollen Auditorium. Der Mahner aus dem Valley scheint gut anzukommen: Nur wenige Stunden später finden sich in Austin Handzettel, die zur Wahl Musks im politischen Kontext aufrufen. (Johannes Steger)

Künstliche Intelligenz verändert Journalismus

Ein Diskussionsforum mit dem Titel „Das Ende der Zeitung“ offenbarte eine Einsicht: das gedruckte Produkt verschwindet, nicht aber der Journalismus. Maschinengeschriebene Artikel kommen nicht an, der Journalist ist nicht zu ersetzen. Allerdings verändert künstliche Intelligenz seine Arbeit, wie Alexis Lloyd, Chefdesignerin der digitalen Nachrichtenseite Axios sagte. KI wird zum Hilfsmittel bei der Recherche, kann Datenmengen durchkämmen und andere wichtige Hilfestellung bieten – beispielsweise bei der grafischen Darstellung und digitalen Aufbereitung von Inhalten. (Thomas Jahn)

Das Ende des Hypes

Das große Token-Sterben steht bevor. Und das ist gut so. 2017 war das Jahr der sogenannten Initial Public Offerings (ICOs). Für Blockchain-Unternehmen sind sie das Pendant zu Börsengängen. Start-ups etwa nutzen ICOs, um Geld von Investoren einzusammeln und geben ihnen im Gegenzug digitale Tokens, die sie später handeln können. Hunderte neue Kryptowährungen sind auf diese Weise entstanden.

Doch angesteckt vom Hype um Bitcoin hat diese Methode Betrüger im großen Stil angezogen. Rund 80 Prozent aller ICOs seien betrügerisch, schätzt Emma Channing von der US-Kanzlei Satis Group. Gründer und Investoren hoffen, dass strengere Regulierungsvorschriften die schwarzen Schafe aus dem Markt drängen werden. Dann würden auch noch mehr Anleger ihre Scheu vor der Kryptowelt verlieren. (Astrid Dörner)

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