TechniSat TV-Hersteller TechniSat eröffnet Flagship-Stores

TechniSat will eigene Flagship-Stores eröffnen, um neue Kundengruppen zu erreichen. Das ist ein großer Schritt für Deutschlands letzten gründergeführten Fernseherproduzenten.

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Der Eifeler Elektronikhersteller TechniSat – Deutschlands letzter gründergeführter Fernseherproduzent –  will eigene Flagship-Stores eröffnen, um neue Kundengruppen zu erreichen. „Gegenwärtig suchen wir geeignete Standorte in Berlin und Düsseldorf“, bestätigt Geschäftsführer Stefan Kön gegenüber der WirtschaftsWoche.

Bisher konzentriert sich der Mittelständler mit Sitz in der rheinland-pfälzischen Kleinstadt Daun auf den margenstärkeren Vertrieb seiner höherpreisigen Geräte über Fachhandelspartner. Nun aber will TechniSat offenbar auch unabhängiger von den etablierten Vertriebskanälen um Kundschaft werben und setzt – gegen den Trend zum Online-Handel – auch auf die Eröffnung eigener Flagship-Stores in Großstädten.

Der Schritt fällt zusammen mit einem überarbeiteten  Markenauftritt und einer strategischen Neuausrichtung der TechniRopa-Unternehmensgruppe. Zu der gehören unter anderem noch Herstellung und Vertrieb von Spezialedelstahlrohren sowie Werkzeugmaschinen, aber auch die Land- und Forstwirtschaft sowie Energieproduktion und -verkauf. Anfang 2016 hatte Firmengründer Peter Lepper dagegen die TechniSat-Automotive-Sparte, die mit rund 450 Millionen Euro etwa zwei Drittel zum Gruppenumsatz beisteuerte, an den chinesischen Elektronikhersteller Joyson und dessen Tochter Preh verkauft. So könne sich sein Unternehmen besser auf den Ausbau des Unterhaltungselektronikgeschäfts konzentrieren, hatte Lepper den Verkauf begründet. Mit den geplanten exklusiven Marken-Läden in Innenstädten scheint er dem Plan nun Taten folgen zu lassen.

TechniSat ist der Solitär unter Deutschlands TV-Geräteherstellern. Der Traditionshersteller Loewe aus dem fränkischen Kronach überlebte nur dank der Übernahme durch den Münchener Finanzinvestor Stargate Capital, und den Wettbewerber Metz aus Zirndorf rettete der Kauf durch den chinesischen Skyworth-Konzern. Einst klangvolle Marken wie Grundig, Saba oder Telefunken sind als Unternehmen längst Geschichte. TechniSat-Gründer Peter Lepper dagegen hält unverdrossen und eigenfinanziert am Geschäft mit TV-Geräten und Satellitentechnik fest. Mit einem Marktanteil so klein zwar, dass der Hersteller in der Statistik nur unter Sonstige auftaucht, aber – zumindest im Mix mit den andere Unternehmensaktivitäten – für Lepper offenbar zu erträglichen Konditionen.

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