Telefonica o2 Start-Up soll Datengeschäft ankurbeln

Telefonica Deutschland hat das Start-Up „Telefonica Next“ gegründet. Die neue Tochter soll das Datengeschäft vorantreiben. Der Telekomriese versichert seinen Kunden zugleich, sämtliche Datenschutzregeln einzuhalten.

  • Teilen per:
  • Teilen per:
Daten sind für Thorsten Dirks, Vorsitzender von Telefonica Deutschland, der „Rohstoff der Zukunft“. Der Telekomriese hat deshalb das Start-Up „Telefonica Next“ mit 50 Mitarbeitern gegründet, um das Geschäftsfeld zu erschließen. Kunden, die sich Sorgen um ihre persönlichen Daten machen, beruhigt Dirks – alle Datenschutzregeln würden streng eingehalten. Quelle: Reuters

Berlin Telefonica Deutschland tritt mit einem konzerneigenen Datenanalyse-Startup dem Umsatzschwund im angestammten Mobilfunkgeschäft entgegen. Dazu sei in Berlin die neue Tochter Telefonica Next mit 50 Mitarbeitern gegründet worden, sagte Firmenchef Thorsten Dirks am Dienstagabend.

„Daten sind der Rohstoff der Zukunft.“ Das unter der Marke „o2“ bekannte Unternehmen will etwa in den Daten seiner 44 Millionen Mobilfunkkunden nach Mustern suchen, die für andere Firmen wertvoll seien. So könnten Supermärkte etwa herausfinden, wann welche Waren gekauft werden. Alle Datenschutzregeln würden streng eingehalten und die Angaben anonymisiert, versprach Dirks. „Wir wollen keine Kundendaten verkaufen, sondern an der Analyse Geld verdienen.“

Zudem setzt Telefonica auf das Vernetzen von Maschinen mit Sensoren. Die daraus gewonnen Daten sollen dann Entwicklern bereitgestellt werden. Marktexperten trauen den Geschäftsfeldern hohe Wachstumsraten zu. Die Unternehmensberatung McKinsey rechnet damit, dass die Zahl der vernetzten Geräte in Deutschland in vier Jahren 183 Millionen erreicht. Voriges Jahr waren es noch 82 Millionen. Zu den erwarteten Umsätzen der 100 prozentigen Tochter, die von 2017 an von Ex-Vodafone -Manager Nicolaus Gollwitzer geführt wird, wollte Dirks nichts sagen.

Telefonica gehört zum gleichnamigen Telekomriesen aus Spanien und stieg durch die Übernahme des Rivalen E-Plus nach Kunden zum Marktführer auf. Wegen des starken Wettbewerbs mit der Telekom und Vodafone sowie von Behörden verordneten Gebührensenkungen wird der Umsatz im Mobilfunk im laufenden Jahr die 5,5 Milliarden Euro aus dem Jahr 2015 nicht erreichen.

© Handelsblatt GmbH – Alle Rechte vorbehalten. Nutzungsrechte erwerben?
Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%