Telekom Höttges will übergreifendes mobiles Bezahlsystem

Telekom-Chef Timotheus Höttges möchte einen übergreifenden mobilen Bezahldienst aufbauen. Den Kauf des Paypal-Konkurrenten ClickandBuy bezeichnet er rückblickend als Fehler.

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Timotheus Höttges Quelle: REUTERS

Der Vorstandschef der Deutschen Telekom, Timotheus Höttges, geht auf Distanz zur Akquisitionsstrategie seines Vorgängers und hat den Kauf des Bezahldienstes und Paypal-Konkurrenten ClickandBuy als Fehler bezeichnet.

„Aus heutiger Sicht mag man es als Fehler betrachten“, sagte Höttges, der Anfang 2010 als Finanzvorstand maßgeblich an der Übernahme beteiligt war, im Interview mit der WirtschaftsWoche. „ClickandBuy ist eine ganz eigenständige Lösung, die wir nicht standardisieren konnten“, räumt der Telekom-Chef ein.

Gleichzeitig kündigte Höttges einen neuen Vorstoß an, einen mobilen Bezahldienst aufzubauen. „Wir müssen alle Beteiligten an einen Tisch holen, um mehr Akzeptanz dafür zu bekommen. Unser ursprünglicher Anspruch, das alleine durchsetzen zu wollen, war falsch.“ Deshalb habe er Kontakt zu den Spitzen großer deutscher Banken aufgenommen.

Höttges sieht sein Eingeständnis auch als Ausdruck einer neuen Firmenkultur bei der Telekom. „Ich bin der Meinung, dass wir im Unternehmen lernen müssen, auch Fehler zu machen und dazu zu stehen“, sagte Höttges in dem Interview. „Wer in der Vergangenheit gesagt hat, ich habe einen Fehler gemacht, war in diesem Unternehmen gescheitert. Das muss sich ändern.“

Auch er selbst habe Fehler gemacht und als Geschäftsführer von T-Mobile Deutschland seine Mitarbeiter überfordert. „Ich habe zu viel zur gleichen Zeit von den Führungskräften und den Mitarbeitern verlangt und das Unternehmen überfordert. Ich habe über die Jahre gelernt. Heute fokussiere ich mich auf das Verabredete, auch wenn ich noch zehn andere gute Ideen habe.“

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