Telekom hofft auf Bieterkampf T-Mobile US im Visier von Comcast

Comcast verhandelt einem Medienbericht zufolge mit der Deutschen Telekom über einen Kauf von T-Mobile US. Da auch der US-Fernsehkonzern Dish interessiert ist, kann die Telekom auf einen Bieterwettstreit hoffen.

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Die Deutsche Telekom verhandelt anscheinend mit mehreren Interessenten über einen Verkauf der US-Tochter T-Mobile US. Quelle: dpa

Frankfurt Die Deutsche Telekom darf sich einem Bericht zufolge Hoffnungen auf ein Bieterrennen um die US-Mobilfunktochter T-Mobile machen. Nach dem US-Fernsehkonzern Dish spreche nun auch die Kabelfirma Comcast mit der Telekom über einen Kauf von T-Mobile US, berichtete das „Manager Magazin“ am Mittwoch auf seiner Internetseite unter Berufung auf mehrere Insider. Eine Entscheidung habe Telekom-Chef Tim Höttges aber noch nicht getroffen. Ein Sprecher des Bonner Konzerns wollte sich nicht äußern.

Den Kurs der T-Aktien beflügelte die Nachricht dennoch: Das Papier stieg um über zwei Prozent und setzte sich an die Spitze des Dax. Auch die an der New Yorker Börse gehandelten Titel legten zu.

Die Telekom hält zwei Drittel der Aktien am viertgrößten Mobilfunker in den Vereinigten Staaten. Nach Jahren des Darbens hat sich der Amerika-Ableger dank hoher Investitionen in Netz und Werbung zur Wachstumslokomotive der Rheinländer entwickelt. Mit Rückenwind durch den starken Dollar sprang der US-Umsatz der Telekom im ersten Quartal um 36 Prozent auf 6,9 Milliarden Euro und übertraf die Deutschland-Erlöse von 5,6 Milliarden Euro.

Comcast ist schon länger auf der Suche nach Übernahmezielen. Mit 22 Millionen TV-Kunden ist der Konzern größter Kabelnetzbetreiber der USA und fuhr im vergangenen Jahr bei einem Umsatz von 69 Milliarden Dollar einen Gewinn von fast neun Milliarden Dollar ein. Die prall gefüllten Kassen wollte das Unternehmen aus Philadelphia eigentlich für den Kauf des Rivalen Time Warner Cable nutzen. Wegen des Widerstands der Wettbewerbshüter wurde der 45-Milliarden-Dollar-Deal aber vor zwei Monaten abgesagt. Ein Mobilfunkanbieter wie die Telekom-Tochter wäre aus Sicht von Analysten eine gute Ergänzung.

Für eine Übernahme spricht „Manager Magazin“ zufolge auch, dass Comcast einen Komplettkauf von T-Mobile US stemmen könne. Bei einer Einigung mit Dish sei dagegen ein Aktientausch wahrscheinlicher als eine Übernahme. Dish-Chef Charlie Ergen fordere Mehrfachstimmrechte, die ihm Telekom-Vorstandschef Tim Höttges nicht gewähren wolle, schrieb das Magazin unter Verweis auf Insider.

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