Telekom und Innogy Neue Energie für das schnelle Internet

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Innogy ist für Telekom ein idealer Partner


Innogy ist dafür ein idealer Partner. In das Unternehmen hat der RWE-Konzern im vergangenen Jahr das Geschäft mit der Energiewende abgespalten - Erneuerbare Energien, Vertrieb und Netze. Das Unternehmen betreibt Deutschlands größtes Verteilnetz für Strom - also die Leitungen, die den Strom von den Überlandleitungen direkt zum Kunden bringen. Insgesamt sind die Stromleitungen 350.000 Kilometer lang und decken etwa ein Viertel des Bundesgebietes ab. Bisher hat Innogy bereits 300 Kommunen mit High-Speed-Internet angebunden, was rund 600.000 Einwohner und 50 Gewerbeparks entspricht. Mit der Kooperation mit der Telekom soll nun die Auslastung im Breitbandnetz erhöht werden.

Sie gilt für 60 Kommunen, in der die Telekom bisher keine hohen Geschwindigkeiten anbieten kann. In einem ersten Schritt können ab sofort 55.000 Haushalte Double-Play-Produkte der Telekom buchen, also Internet und Festnetz. Das Fernsehangebot Entertain und die Bündelangebote von Magenta Eins gehen zunächst nicht. Van Damme erklärte: „Für uns war es wichtig, schnell und umfänglich ein Angebot zu realisieren.“ Zu finanziellen Details wollten sich beide Parteien nicht äußern.

Für Innogy stellt sich die Frage des Ausbaus nicht. Das Unternehmen muss selbst in abgelegenen Gegenden Wohnsiedlungen und  Gewerbegebiete anschließen. Die Tiefbaukosten hat Innogy also ohnehin. In den vergangenen Jahren hat der Energieversorger schon regelmäßig bei Neuanschlüssen Datenleitungen verlegt, auch weil es selber an einem Ausbau des Datennetzes interessiert ist. Das Stromnetz selbst soll intelligent, das heißt mit einem umfangreichen Austausch von Daten verknüpft werden.

Innogy stellte aber klar, dass man zwar „eine enge Zusammenarbeit bei Netzausbau und Vermarktung“ vereinbart habe, die Kunden vor Ort aber weiter die freie Wahl bei der Anbietersuche haben. Die Breitbandnetze würden auch künftig auch anderen Anbietern zur Verfügung gestellt – und das Unternehmen will auch weiter eigene Dienste anbieten.

Vertreter der Wettbewerber-Verbände der Telekom begrüßten den Schritt. Wolfgang Heer, Geschäftsführer des Breitbandverbands Glasfaseranschluss, erklärte, der Weg der Telekom, nun mit einem Energieversorger zusammenzuarbeiten, sei sinnvoll. „Im Sinne der weiteren Verbesserung der Breitbandversorgung in Deutschland sollte es dabei aber nicht bleiben: Die Telekom ist herzlich eingeladen, die hier bestehenden Potenziale der Zusammenarbeit auszuschöpfen und ihren Ankündigungen Taten folgen zu lassen“, sagte Heer.

Stephan Albers, Geschäftsführer des Bundesverbands Breitbandkommunikation, sagte: „Wir finden es sehr erfreulich, dass der Ankündigung der Deutschen Telekom zum Einkauf bei Wettbewerbern nun bereits Taten folgen. Das ist ein gutes Signal für den Glasfaserausbau in Deutschland.“ Das Motto müsse lauten: Gewinnbringende Kooperation statt fruchtlosem Doppelausbau.“

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