TV-Werbung Zweifel an Reichweite drücken Pro7 & Co

Der TV-Werbemarkt verliert zunehmend an Reichweite. Eine steigende Beliebtheit von Internetanbietern wie Netflix oder Amazon trägt maßgeblich dazu bei. Private Fernsehsender kämpfen nun mit sinkenden Aktienwerten.

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Alternativen Möglichkeiten gehen zunehmend zulasten der traditionellen Fernsehgemeinde. Quelle: Reuters

Frankfurt Der Vormarsch von Internetanbietern auf dem TV-Markt hat an den Aktienmärkten am Donnerstag Zweifel am Geschäftsmodell einiger privater Fernsehsender ausgelöst. Im Dax traf es vor allem ProSiebenSat.1, die um 4,9 Prozent auf 34,49 Euro absackten und damit unter den deutschen Standardwerten die rote Laterne hielten. Die Aktien des französischen Senders TF1 verloren 5,7 Prozent, die der spanischen Atresmedia sieben Prozent. Die in Madrid gelisteten Mediaset fielen um 3,6 Prozent. Auslöser der Verkäufe war eine Branchenstudie von JP Morgan, in der die Analysten an der Reichweite von TV-Werbung Zweifel weckten.

Sie stuften TF 1 und Atresmedia auf „underweight“ von „neutral“ und kassierten ihre Kaufempfehlung für Mediaset, die sie ebenfalls auf „underweight“ setzten. Für ProSiebenSat.1 senkten sie das Kursziel auf 40 von 42 Euro, behielten ihre Anlageempfehlung aber bei mit „neutral“. Der TV-Werbemarkt koppele sich mehr und mehr von der guten makroökonomischen Entwicklung und speziell dem Verbrauchervertrauen in Europa ab, führten die die Analysten aus. Das sei eine neue Entwicklung. Zugleich gebe es einen Trend, wonach TV-Sendungen von Internetanbietern wie Netflix und Amazon auf wachsendes Interesse stoßen.

Auch DZ-Bank-Analyst Harald Heider vermutet, dass die steigende Anzahl von alternativen Möglichkeiten zunehmend zulasten der traditionellen Fernsehgemeinde geht. Das wirke sich auch auf die Reichweite der Werbung aus. Er beließ die ProSiebenSat.1-Aktien allerdings bei „halten“.

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