Twenty-First Century Fox Britische Wettbewerbshüter prüfen Sky-Übernahme

Twenty-First Century Fox will den Pay-TV-Sender Sky übernehmen. Die EU-Kommission hat keine Einwände geäußert – die britischen Behörden befürchten jedoch einen zu großen Einfluss von Rupert Murdoch.

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Die geplante Übernahme von Sky durch den US-Konzern Twenty-First Century Fox hat die britische Medienaufsicht auf den Plan gerufen. Quelle: Reuters

London Die britische Medienaufsicht hat Vorbehalte gegen eine Übernahme des Bezahlsenders Sky durch den US-Medienkonzern Twenty-First Century Fox geäußert. Kulturministerin Karen Bradley sagte am Donnerstag im Unterhaus, mit dem Vorhaben könnten der Medienunternehmer Rupert Murdoch und seine Familie großen Einfluss auf Anbieter aller wichtigen Plattformen bekommen. Sie kündigte an, das Vorhaben werde nun der Wettbewerbsbehörde vorgelegt.

„Die Transaktion könnte die Möglichkeit des Murdoch Family Trusts vergrößern, Einfluss auf die Nachrichtenagenda insgesamt und den politischen Prozess zu nehmen“, sagte Bradley. Kritiker haben erklärt, der Medienunternehmen Murdoch bekäme damit zu große Macht auf dem britischen Medienmarkt. Sein Unternehmen besitzt unter anderem zwei der größten Zeitungen des Landes, die „Sun“ und die „Times“.

Der US-Medienkonzern von Murdoch, der ein Filmstudio und den Fernsehsender Fox betreibt, will die 61 Prozent von Sky übernehmen, die ihm noch nicht gehören. Twenty-First Century Fox bekäme damit Zugriff auf die 22 Millionen Sky-Kunden in Großbritannien, Irland, Österreich, Deutschland und Italien.

Die Medienaufsichtsbehörde Ofcom legte in der vergangenen Woche einen Bericht zu den Auswirkungen einer Übernahme auf die Medienvielfalt vor. Ein weiterer Bericht befasste sich damit, ob Twenty-First Century Fox die Voraussetzungen für eine Rundfunklizenz erfüllt. Die EU-Kommission hat einer Übernahme bereits zugestimmt.

Mehrere Frauen, die nach eigener Aussage während ihrer Arbeit für den Fernsehsender Fox sexuell belästigt wurden, haben sich gegen eine Übernahme ausgesprochen. Ofcom überzeugte das jedoch nicht. Es gebe keine Beweise, dass Manager bei Fox von dem Fehlverhalten ihrer Mitarbeiter gewusst hätten, bevor sie im Juli 2016 öffentlich wurden. Danach sei eingeschritten worden.

Ein früherer Versuch, Sky zu übernehmen, war schon 2011 gescheitert. Damals erschütterte ein Skandal um von Murdochs britischen Zeitungen abgehörte Telefone das Land und der Unternehmer zog sein Angebot zurück.

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