Übernahme von Qvest Media RAG-Stiftung steigt in Medienbranche ein

Die milliardenschwere RAG-Stiftung kauft 75 Prozent der Anteile an der Qvest Media. Die Evonik-Muttergesellschaft versucht dadurch, für die Folgekosten des auslaufenden deutschen Steinkohlebergbaus vorzusorgen.

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Die RAG-Stiftung versucht seit längerem, ihre Abhängigkeit vom Chemiekonzern Evonik durch Zukäufe in anderen Branchen zu reduzieren. Jetzt kommt das Medienunternehmen Qvest Media hinzu. Quelle: dpa

Düsseldorf Die Evonik -Muttergesellschaft RAG-Stiftung steigt mit einer Übernahme in die Medienbranche ein. Die milliardenschwere Stiftung kauft 75 Prozent der Anteile an der Qvest Media, wie aus einer Anmeldung der Stiftung beim Bundeskartellamt hervorgeht. Eine Sprecherin der Stiftung bestätigte die Transaktion am Montag. Das Systemhaus hatte nach eigenen Angaben zuletzt bei der Fußball-Europameisterschaft ARD und ZDF mit Produktions- und Sendeinfrastruktur unterstützt und wird dies auch bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro tun.

Qvest Media betreibt mit mehr als 170 Mitarbeitern Standorte in Köln, Berlin, München, Dubai und Singapur und erzielte einen Umsatz von deutlich über 100 Millionen Euro. Zu den Kunden gehören dem Unternehmen zufolge neben ARD und ZDF unter anderem auch Sky, RTL, Al Jazeera und die Deutsche Telekom.

Die RAG-Stiftung versucht seit längerem, ihre Abhängigkeit vom Chemiekonzern Evonik durch Zukäufe in anderen Branchen zu reduzieren. Zuletzt hatte sie einen Ingenieur-Dienstleister übernommen. Die Stiftung hält knapp 68 Prozent an dem MDax-Konzern, der zugleich ihr größter Gewinnbringer ist. Sie soll ab 2019 für die Folgekosten des auslaufenden deutschen Steinkohlebergbaus aufkommen. So soll verhindert werden, dass der Steuerzahler die Belastungen tragen muss. Die verbliebenen Steinkohlezechen sind unter dem Dach der Stiftung gebündelt.

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