Unerlaubte Werbe-Mails? Datenschützer prüfen möglichen Adress-Missbrauch bei Unister

Mehr als 13 Millionen E-Mail-Adressen könnte Unister laut einem Bericht unberechtigt für den Versand von Newslettern genutzt haben. Datenschützer überprüfen nun einen potenziellen Datenmissbrauch.

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Laut einem Bericht hat Unister unberechtigt E-Mail-Adressen für den Newsletter-Versand verwendet. Quelle: dpa

Der sächsische Datenschutzbeauftragte verlangt von Unister Auskunft über einen möglichen Missbrauch von E-Mail-Adressen. Die „Bild am Sonntag“ hatte berichtet, dass Unister Millionen E-Mail-Adressen unerlaubt für den Versand von Werbung benutzt haben könnte.

Ein Datenschutzbeauftragter des Unternehmens habe schon 2015 auf das Problem aufmerksam gemacht und eine Löschung der Adressen verlangt. Ein Sprecher des vorläufigen Unister-Insolvenzverwalters Lucas Flöther sagte am Montag, es könne nicht ausgeschlossen werden, dass bei Unister 13,2 Millionen E-Mail-Adressen unberechtigt verwendet wurden oder werden. Deshalb habe Flöther den Versand von Newslettern durch Unister-Gesellschaften einstellen lassen.

Der sächsische Datenschutzbeauftragte Andreas Schurig habe sich an Unister und den vorläufigen Insolvenzverwalter gewandt, sagte ein Sprecher des Datenschutzbeauftragten. „Wir hoffen, das Gutachten des betrieblichen Datenschutzbeauftragen zu erhalten.“ Dieses müsse dann geprüft werden. Ein Anfangsverdacht auf den massenhaften Missbrauch von Daten scheine gegeben zu sein.

Die Unister-Insolvenz - Ein Wirtschaftskrimi?

Für Werbemails dürfen die Adressen nur verwendet werden, wenn die Kunden zugestimmt haben. Ob das bei den fraglichen Adressen der Fall war, und ob an diese tatsächlich Newsletter versandt wurden, sei nicht dokumentiert. Deswegen werde das jetzt überprüft, sagte der Sprecher von Flöther.

Der vorläufige Insolvenzverwalter habe zudem den betrieblichen Datenschutzbeauftragen von Unister beauftragt, mit dem sächsischen Datenschutzbeauftragten zusammenzuarbeiten. Zudem sei bei Unister eine Task Force gegründet worden, um die möglichen Datenschutzprobleme aufzuklären.

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