Unfairer Wettbewerb Kartellamtschef prangert Sonderstellung von Google an

Bundeskartellamtschef Andreas Mundt fordert strengere Gesetze für Google und Facebook. Während Werbezeiten im Fernsehen genau geregelt ist, könnten Internet-Anbieter machen, was sie wollen. Das müsse geregelt werden.

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Der Präsident des Bundeskartellamtes, Andreas Mundt: „Die Wettbewerber begegnen sich hier nicht auf Augenhöhe.“ Quelle: dpa

Bundeskartellamtschef Andreas Mundt fordert strengere Gesetze für Werbung auf Internetportalen wie Google, YouTube und Facebook. Die Politik müsse gleiche Rahmenbedingen für die Wettbewerber schaffen, sagte Mundt dem „Tagesspiegel“. Beim Rundfunk werde im Detail über Werbezeiten gestritten. „Meine Kinder schauen sich die Filme aber längst über YouTube an, und da fragt keiner nach, wann, ob und welche Werbung kommt.“ Auch beim Datenschutz gebe es zwei Welten. So könnten Google und Facebook ihren Datenschatz unkontrolliert vergrößern, während das Datensammeln von Telekom-Firmen Proteste auslöse. „Die Wettbewerber begegnen sich hier nicht auf Augenhöhe, das muss geregelt werden“, forderte Mundt.

Dagegen warnte der Behördenchef vor einer Aufspaltung von Google, über die in der Europäischen Union diskutiert wird. „Man kann ein Unternehmen nicht nur deshalb zerschlagen, weil es groß ist.“ Die Behörden hätten andere Möglichkeiten, den Wettbewerb zu sichern. Auch das Bundeskartellamt wolle sich künftig stärker um Internet-Portale kümmern, kündigte Mundt an. „Wir werden im Kartellamt zukünftig mehr Ressourcen zur Klärung der Fragen im Bereich der Online-Plattformen einsetzen.“

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