Unternehmensgeschäft im Visier Apple und IBM beschließen Kooperation

Apple drängt im Tandem mit IBM massiv ins Firmengeschäft. iPhones und iPads sollen mit Diensten des Computergiganten im Alltag der Unternehmen etabliert werden. Vor 30 Jahren waren die Partner erbitterte Feinde.

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Neuer Partner: Apple wird zukünftig mit IBM kooperieren. Quelle: dpa

Cupertino Apple will über eine Partnerschaft mit IBM stärker ins Geschäft mit Unternehmen vorstoßen. Mehr als 100 neue Apps für iPhone und iPad sollen verschiedene Geschäftsprozess abbilden, wie die einstigen Rivalen am Dienstag ankündigten. IBM wird zudem speziell auf Apple-Geräte angepasste Cloud-Dienste anbieten sowie seinen Kunden iPhones und iPads verkaufen. Die Partner nehmen damit eine Bastion des Windows-Riesen Microsoft ins Visier, die dieser gerade mit seinen neuen Surface-Tablets absichern will.

Es gehe darum, Apples Smartphones und Tablets fest in die Entscheidungsprozesse einzubinden, sagte IBM-Chefin Ginni Rometty der „New York Times“. Dafür sollen spezielle Programme zur Auswertung von Firmendaten mit Anbindung an IBMs Cloud-Dienste entwickelt werden. Sie würden im Herbst mit dem Start des neuen Betriebssystems iOS 8 verfügbar sein. Apple-Chef Tim Cook sprach von einem Meilenstein.

IBM kann Apple die Tür in Unternehmen weit aufstoßen: Der Konzern ist ein wichtiger Anbieter von IT-Diensten und Technik-Ausrüster. Damit könnte es für Apple auch ein wichtiger Vertriebskanal werden. Die Partner scheuen keine großen Worte: Sie wollen „neu definieren, wie Arbeit erledigt wird“. Dabei soll der Fokus auf mobile Geräte den Wandel prägen. Den Unternehmen wird zudem in Kooperation mit IBM Service für Apple-Geräte rund um die Uhr versprochen. IBM seinerseits verzeichnete zuletzt stagnierende Umsätze und kann neue Impulse gut gebrauchen.

Die Partnerschaft ist umso spektakulärer, da Apple einst auf dem Kriegsfuß mit IBM stand. Als Apple ab Mitte der 70er Jahre seine ersten Personal Computer entwickelte, galt das Branchen-Urgestein als übermächtiger Rivale - es war noch nicht absehbar, dass am Ende Microsoft mit Windows die PC-Industrie dominieren würde. Vor 30 Jahren richtete sich Apples legendärer „1984“-Werbespot gegen eine IBM-Diktatur, der junge Gründer Steve Jobs ließ sich mit Stinkefinger unter einem IBM-Logo ablichten.

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