Vodafone Schwaches Pfund verdirbt die Bilanz

Die Talfahrt des britischen Pfunds macht das Umsatzwachstum bei Vodafone zunichte. Zudem belastet eine milliardenschwere Abschreibung in Indien den britischen Telekomriesen. Operativ läuft es jedoch besser als erwartet.

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Der Umsatzdes Konzerns sackte im vergangenen Halbjahr um 3,9 Prozent auf 27,1 Milliarden Euro ab. Quelle: Reuters

London Dem britischen Telekomkonzern Vodafone fährt das Brexit-Votum in die Parade. Das schwache britische Pfund machte das Wachstum der Umsatzerlöse im ersten Halbjahr zunichte. Insgesamt sackte der Umsatz um 3,9 Prozent auf 27,1 Milliarden Euro ab, wie die Briten am Dienstag mitteilten.

Seit diesem bis zum 31. März 2017 laufenden Geschäftsjahr bilanziert Vodafone in Euro, weil das Unternehmen den Hauptteil der Geschäfte auf dem Kontinent macht. In der Umrechnung der Erlöse aus der Heimat Großbritannien macht der Brexit Vodafone nun einen Strich durch die Rechnung. Auch die Senkung von Roaminggebühren in Europa bremste das Geschäft.

Weil Vodafone den Wert der großen indischen Tochter wegen wachsender Billigkonkurrenz im Land um 5 Milliarden Euro abschrieb, fiel der den Aktionären zuzurechnende Verlust im ersten Halbjahr mit 5,1 Milliarden Euro noch höher aus als vor einem Jahr mit 2,5 Milliarden.

Dank solider Geschäfte in Deutschland und Italien lief es operativ jedoch etwas besser als erwartet. Im ersten Geschäftshalbjahr legte der operative Gewinn (Ebitda) um 4,3 Prozent zu auf 7,9 Milliarden Euro, wie der weltweite Branchenzweite am Dienstag mitteilte. Von Reuters befragte Analysten hatten mit 7,8 Milliarden Euro gerechnet. Der operative Service-Umsatz stieg im zweiten Geschäftsquartal mit 2,4 Prozent stärker als in den vorangegangenen drei Monaten. In Deutschland schaffte der Konzern hier sogar ein Plus von 3,1 Prozent.

Vodafone-Chef Vittorio Colao erklärte, das Geschäft in Europa laufe etwas besser als erwartet. Zugleich verwies er jedoch auf wirtschaftliche Unsicherheiten. Der Konzern dämpfte die Erwartungen für das Gesamtjahr. Er rechnet nun mit einem Ebitda von 15,7 bis 16,1 Milliarden Euro. Bisher lautete die Prognose auf bis zu 16,2 Milliarden Euro.

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