Die spannendste Neuerung liegt im Zauberwort Force Touch. Das neueste Feature der Watch dürfte demnächst auch Einzug auf Apples Smartphone halten. Force Touch erkennt, wie fest der Nutzer auf den Touchscreen tippt – und bietet so neue Steuerungsmöglichkeiten.
Da Force Touch neben der Apple Watch auch schon bei den neuen MacBooks Verwendung findet, dürfte es auch beim neuen iPhone kommen. „Ich könnte mir vorstellen, dass es für die Touch-Devices wie iPhone und iPad naheliegend ist, Force Touch ins Display zu integrieren, um weitere Bedienelemente am Gehäuse der Geräte zu vermeiden“, schätzt Apple-Experte und Buchverleger Anton Ochsenkühn.
Mit 178 Milliarden Dollar könnte Apple...
… IBM übernehmen, Coca Cola, AT&T oder Procter&Gamble – oder Boeing, McDonald’s und Nike zusammen.
… ein Jahr lang die gesamten Forschungs- und Entwicklungsausgaben der 25 F&E-stärksten Konzerne der Welt finanzieren – darunter Volkswagen, Samsung, Intel, Microsoft, Roche, Novartis, Toyota, Johnson&Johnson sowie Google.
… mehr als 400 Airbus A380 Jets zum Listenpreis kaufen (428 Millionen Euro) – mehr als das Zweieinhalbfache der bisher überhaupt ausgelieferten Zahl dieser Riesenjets.
… Siemens, Daimler und die Lufthansa kaufen – oder die 14 am niedrigsten bewerteten Dax-Konzerne.
… das Jahresbudget des UN-Kinderhilfswerks Unicef in Höhe von 3,86 Milliarden Dollar (Stand 2013) für die nächsten 45 Jahre vorab begleichen.
… im Haushaltsjahr 2015 die Etats von Bundesarbeits- und Sozialministerin Andrea Nahles (125,5 Millionen Euro) sowie Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen (32,9 Milliarden Euro) zu finanzieren.
… gut die Hälfte des gegenwärtigen griechischen Bruttoschuldenstandes von rund 318 Milliarden Euro auf einen Schlag tilgen.
… der Bundesbank gut eineinhalb Mal ihre komplette Goldreserve im Wert von 105 Milliarden Euro (Stand 11/2014) abkaufen.
Alternativ könnte die Force-Touch-Technik allerdings auch in den Home-Button und nicht ins Display integriert werden. Die Folge: Apple würde seinem iPhone 6s einen völlig neuartigen Home-Button verleihen, der dann auch nicht mehr physikalisch heruntergedrückt wird. Das würde Apple auch mehr Freiheiten beim Design geben, denn mit einem solchen Home-Button wäre eine durchgängige Front für das Smartphone möglich.
Eigentlich kein Gerücht, sondern eine Selbstverständlichkeit: In Sachen Leistung wird Apple ebenfalls wieder etwas drauf legen. „Bislang war es so, dass die iPhone-Modelle von Version zu Version dramatisch besser und schneller wurden“, sagt Apple-Experte Ochsenkühn. Im kommenden iPhone 6s dürfte deshalb der Apple A9 Chipsatz zum Einsatz kommen, der als System-on-a-Chip CPU, GPU und RAM zusammenbringt. Mehr Arbeitsspeicher und eine schnellere CPU erwartet man damit ebenfalls. Deshalb soll das neue Modell auch 2 GB Arbeitsspeicher haben.
Eines zeigen so auch schon die Gerüchte zum neuen iPhone: Sie sind vor allem bodenständig. „Die Entwicklungen auf dem Smartphone sind vorerst weitestgehend ausgereizt“, erklärt Janata. „Die Modelle werden mal größer oder kleiner und immer schneller und besser, aber wirkliche Innovationen hat derzeit niemand – auch nicht Apple.“ Somit wird das iPhone 6s auch keine ungewöhnlich neue Zielgruppe für sich gewinnen: „Das iPhone 6s spricht exakt die gleiche Zielgruppe an wie bisher“, sagt Apple-Experte Ochsenkühn.
Ebenso wenig Überraschungspotenzial bieten die anderen Produkte, die bei der Keynote vermutlich als Upgrade-Version vorgestellt werden - etwa das iPad oder die Apple Watch. Sie werden vielleicht feiner, größer oder kleiner und schneller – aber nicht mehr revolutionär Neues liefern. „Man wird sich so zukünftig auf einem Normallevel bewegen, wie das bei den meisten Unternehmen üblich ist“, schätzt Analyst Janata.
„Aber da muss man fragen, entspricht das Apples eigenem Anspruch und dem, was man von Apple erwartet, und ich glaube das ist es nicht.“ Apple-Experte Cherif sieht das anders: „Der Tim-Cook-Kurs ist mehr Transparenz, soziales Engagement, Umweltschutz und Privatsphäre. Dafür etwas weniger magische Tricks aus dem Zauberhut“. Der fehlende magische Effekt drossele die Erwartungen an das Unternehmen, aber der Kurs sei dadurch viel besser. „Das stärkt wesentlich die Zukunft von Apple“, sagt Cherif.
Die nächste Revolution, die Apple-Beobachter am Horizont sehen, ist derzeit lediglich das mögliche Apple-Auto. Das ist aber noch in sehr weiter Ferne. Die nächste Apfelrevolution lässt also wahrscheinlich noch auf sich warten – außer Apple zaubert doch noch etwas aus dem Hut und weckt noch einmal die Apple-Magie. Ansonsten muss auch das Apple-Universum sich vorerst wohl an das Langsam-Stapeln gewöhnen.