Der amerikanische Telekommunikations-Riese Verizon will laut einem Zeitungsbericht rund drei Milliarden Dollar für das Web-Geschäft des Internet-Pioniers Yahoo bieten. Neben dem größten US-Mobilfunker werde voraussichtlich auch die Beteiligungsgesellschaft TPG in der zweiten Bieterrunde vor Fristablauf am Montag eine Offerte vorlegen, berichtete das "Wall Street Journal" unter Berufung auf mit dem Vorgang vertraute Insider. Es werde aber erwartet, dass der angeschlagene Yahoo-Konzern noch mindestens eine weitere Bieterrunde starte.
Verizon habe zugleich kein Interesse an den Immobilien und Patenten von Yahoo, hieß es unter Berufung auf informierte Personen. Diese könnten nach bisherigen Schätzungen noch einmal rund eine Milliarde Dollar wert sein. Die Unternehmen wollten die Informationen nicht kommentieren, hieß es.
Yahoo hatte sich zum Verkauf gestellt, nachdem der anfängliche Plan scheiterte, die Beteiligung an der chinesischen Plattform Alibaba steuerfrei abzustoßen. Verizon ist früheren Insiderinformationen zufolge Favorit für den Kauf der Internet- und E-Mail-Sparte von Yahoo, die seit Februar zum Verkauf steht. Zu Verizon gehört bereits der Online-Veteran AOL mit Medien wie der „Huffington Post“ und Blogs wie „TechCrunch“.
In Kombination mit Yahoo würde Verizon Analysten zufolge umgehend in die Spitzengruppe im Geschäft mit Internet-Werbung aufsteigen.