Yelp Bewertungsportal rutscht tief in die roten Zahlen

Trotz kräftigem Umsatzplus hat Yelp im vergangenen Quartal einen Verlust von rund 22 Millionen Dollar erwirtschaftet. Nun zieht das Online-Bewertungsportal Konsequenzen - und tauscht seinen Finanzchef aus.

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Kundenbewertungsportale im Internet
Shopping- und Branchenportaleciao.deReine Bewertungsportale wie Ciao haben den Nachteil, dass der Portalbetreiber nicht prüfen kann, ob der Schreiber einer Bewertung das entsprechende Produkt auch wirklich besitzt. Das macht Fälschungen leichter. Quelle: Screenshot
Shopping- und Branchenportaledooyoodooyoo ist eine Social-Shopping Plattform, auf der Mitglieder Testberichte und Erfahrungen mit Produkten oder Dienstleistungen veröffentlichen und bewerten können. Als reine Verbaucherplattform können nur Privatpersonen volles Mitglied werden und eigene Testberichte verfassen. Zum Schutz vor Missbrauch setzt dooyoo in erster Linie auf die Eigenverantwortung der Community, die nicht-neutrale Testberichte über eine Bewertungsfunktion etwa als '(nicht) hilfreich' deklarieren können. Daneben gibt es auch regelmäßig qualitative Kontrollen der Testberichte durch die Redaktion. Quelle: Screenshot
ReiseportaleHolidaycheckPortale wie Holidaycheck überprüfen mit einer Redaktion, wie plausibel eine Kundenbewertung ist und ob die Regeln von Recht und Anstand eingehalten wurden. Wird parallel zur Bewertung auch der Kauf von Produkten und Services angeboten, lässt sich einfacher Betrug verhindern – denn dann dürfen Kunden meist nur ihren Kauf beurteilen. Das kann allerdings gute Bewertungen Vorschub leisten, denn mit schlechten Bewertungen ist kaum ein Verkauf möglich. Quelle: Screenshot
ReiseportaleTripAdvisorTripAdvisor ist mit mehr als 150 Millionen individuellen Erfahrungsberichten von über 60 Millionen registrierten Mitgliedern zweifelsfrei eines der erfolgreichsten Bewertungsportale weltweit. Die Touristik-Website bietet authentische Erfahrungsberichte und Meinungen zu 4 Millionen Unternehmen, davon 2 Millionen Restaurants, 775.000 Hotels und 400.000 Sehenswürdigkeiten in 139.000 Reisezielen. Quelle: Screenshot
Standortbezogene BewertungsportaleYelpGerade wer in einer fremden Stadt unterwegs ist, wird ortsgebundene Bewertungsportale wie Yelp zu schätzen wissen. Sucht er nach einem Restaurant oder eine touristischen Attraktion in seinem Umkreis, können die Meinungen anderer sehr hilfreich sein. Quelle: Screenshot
Standortbezogene BewertungsportalegolocalDie Bewertungsplattform golocal, Partner von Das Örtliche, Das Telefonbuch und Gelbe Seiten, ist ein soziales Netzwerk für die Bewertung und Empfehlung lokaler Angebote in deutschen Städten und Gemeinden. Über das Portal lassen sich Geschäfte und Dienstleister unterschiedlichster Branchen wie Kinos, Restaurants, Hotels, Ärzte oder aber auch Behörden und weitere Einrichtungen vor Ort bewerten. Beim Missbrauchsschutz setzt golocal, wie die meisten anderen Plattformen, auf die (negative) Bewertung einzelner Empfehlungen durch die Community, deren Mitgliedschaft kostenlos ist. Quelle: Screenshot
Standortbezogene BewertungsportaleFoursquareIm Gegensatz zu den zu anderen Bewertungsportalen ist Foursquare ursprünglich nicht als solches konzipiert gewesen. Vielmehr handelt es sich um ein soziales Netzwerk, welches den aktuellen Standort eines Nutzers festhält. Diese können an ihrem jeweiligen Standort „einchecken“ und ihn mit anderen Usern teilen. Seit einiger Zeit bietet Foursquare außerdem die Möglichkeit, Orte (indirekt) zu bewerten und standortbezogene Empfehlungen auszusprechen. Quelle: Screenshot

Das Bewertungsportal Yelp ist im vergangenen Quartal wegen höherer Steuerzahlungen tief in die roten Zahlen gerutscht. Es gab einen Verlust von 22,2 Millionen Dollar, wie am Montag mehrere Stunden vor dem geplanten Veröffentlichungstermin bekannt wurde. Die Mitteilung zum Quartalsergebnis sei wegen eines Fehlers bei einem Dienstleister zu früh veröffentlicht worden, erklärte Yelp dem US-Sender CNBC.

Im Vorjahresquartal hatte Yelp noch 32,7 Millionen Dollar verdient. Der Umsatz stieg unterdessen im Jahresvergleich um rund 40 Prozent auf 153,7 Millionen Dollar. Finanzchef Rob Krolik wird das Unternehmen spätestens Mitte Dezember verlassen - oder früher, wenn ein Nachfolger schneller gefunden werden sollte.

Die Aktie fuhr mit der vorzeitigen Veröffentlichung und einer Aussetzung des Handels Achterbahn: Erst verlor sie über zehn Prozent, drehte dann für kurze Zeit ins Plus - und stürzte danach wieder auf ein Minus von über zwölf Prozent ab.

Bei Yelp können Nutzer Restaurants und andere Geschäfte bewerten, das Geschäftsmodell ist Werbung. Die Firma ist seit März 2012 an der Börse gelistet. Die Aktie verlor binnen eines Jahres über 60 Prozent ihres Werts.

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