Youtube, Facebook, Twitter, Microsoft Internet-Giganten gehen gegen Extremisten-Inhalte vor

Youtube, Facebook, Twitter und Microsoft haben gemeinsam eine Datenbank zur Identifizierung bereits gelöschter Inhalte auf den Weg gebracht. Ziel ist die schnellere Entdeckung terroristischer Inhalte.

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„Wir hoffen, dass diese Zusammenarbeit zu einer höheren Effizienz bei unseren Bemühungen führt, das weltweite Problem von terroristischen Inhalten im Netz in den Griff zu bekommen“, erklärten Youtube, Facebook, Twitter und Microsoft. Quelle: dpa

Brüssel, Menlo Parl Facebook, Twitter und YouTube tun sich zusammen, um effizienter gegen terroristische Propaganda im Internet vorzugehen. Die drei Plattformen wollen gemeinsam mit Microsoft bereits aus ihren Diensten gelöschte Fotos und Videos mit „digitalen Fingerabdrücken“ versehen und sie in einer Datenbank untereinander austauschen, wie es in einem Blogeintrag in der Nacht zum Dienstag hieß. Damit müssten die Bilder und Videos nicht mehr bei jedem einzelnen Online-Dienst aufs Neue gefunden werden, um gelöscht zu werden.

„Wir hoffen, dass diese Zusammenarbeit zu einer höheren Effizienz bei unseren Bemühungen führt, das weltweite Problem von terroristischen Inhalten im Netz in den Griff zu bekommen“, erklärten die Konzerne am Dienstag. Die Datenbank solle 2017 ihren Betrieb aufnehmen und sei offen für die Beteiligung weiterer Firmen.

Besonders dem weltgrößten Online-Netzwerk Facebook, dem Kurznachrichtendienst Twitter und Googles Videoplattform YouTube wurde immer wieder vorgeworfen, nicht konsequent genug gegen terroristische Propaganda und Rekrutierungsaufrufe von Extremisten vorzugehen. Ihre Zusammenarbeit könnte dabei helfen, dass solche Bilder und Videos schneller aus dem Netz verschwinden.

Die nun vereinbarte Kooperation sei für andere Teilnehmer offen, hieß es in dem Eintrag des „Newsroom“-Blogs von Facebook. Inhalte sollen dabei nicht automatisch gelöscht werden, wenn sie in die Datenbank aufgenommen wurden. Sie sollen vielmehr zunächst nach den jeweiligen Richtlinien der Dienste geprüft werden. Daten, die Nutzer persönlich identifizierbar machen, würden nicht geteilt, betonten die Unternehmen.

Bei solchen Systemen zur Markierung von Inhalten wird immer wieder versucht, sie durch Veränderungen am Ausgangsmaterial auszuhebeln. YouTube kennt das Problem etwa aus dem Kampf gegen das Hochladen urheberrechtlich geschützter Videos. In dem Blogeintrag wurden keine Angaben dazu gemacht, welche Technologie für die „digitalen Fingerabdrücke“ zum Einsatz kommt.

Internetkonzerne stehen nach einer Reihe von Anschlägen unter dem Druck westlicher Regierungen, mehr gegen die Verbreitung extremistischer Inhalte zu tun. Die Europäische Union brachte im vergangenen Jahr ein Internet-Forum auf den Weg, das sich mit dem Thema beschäftigen soll. Am Donnerstag ist das nächste Treffen geplant, bei dem die zuständigen Minister die Firmen zu ihren Fortschritten befragen sollen.

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