Kinderfahrzeughersteller Was Puky besser macht als die Konkurrenz

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Profitable Zusammenarbeit für Hersteller und Behindertenwerkstätten

Die Endmontage ist in den Werkstätten erheblich kostengünstiger. Das Unternehmen zahlt den (geringeren) Lohn, die Betreuer und Räumlichkeiten werden von der öffentlichen Hand finanziert, die Behinderte in das Erwerbsleben einbinden möchte.

Es habe allerdings Jahre gebraucht, die gesamte Organisation darauf einzustellen, erzählt Kuchenbecker. Vor allem die Logistik sei komplizierter. Qualitätsprobleme mit den fertigen Rädern gebe es keine: „Die Werkstätten sind nach der Qualitätsmanagement-Norm ISO 9000 zertifiziert.“ Heute montieren 450 Behinderte Fahrzeuge für Puky und sichern damit auch die Arbeitsplätze der 100 Mitarbeiter in der Zentrale. So kann das Unternehmen bei den Kunden weiter mit made in Germany punkten.

Erfolg mit Kinder-Rollern

Pukys Wurzeln liegen am Rhein. Nach dem Zweiten Weltkrieg ist die Fahrradmontage des Auto- und Zweiradherstellers NSU im schwäbischen Neckarsulm zerstört. Der NSU-Generalvertreter Hermann Schlessmann organisiert eine kleine Produktion von Fahrrädern in Düsseldorf. „Dort konnte man relativ früh wieder Stahl kaufen“, erzählt Rolf Kuchenbecker. Als die Fahrradmontage in das wiederaufgebaute Werk nach Neckarsulm zurückkehrt, bleibt 1949 eine funktionsfähige Rohrverarbeitungsfertigung mit Lackiererei zurück.

Schlessmann hat durch Stahleinkäufe für NSU – die 1969 mit der Auto Union zur späteren Audi AG fusioniert – Kontakt zu Heinz Kuchenbecker, der bei einem Stahlhändler arbeitet. Das Gespräch kommt auf die brachliegende Fabrik, und Kuchenbecker schlägt vor, sie für Kinderroller zu nutzen. „Bei Fahrrädern für Erwachsene gab es schon viel Wettbewerb“, erläutert sein Sohn, „bei Kinderfahrzeugen aber nur kleine, regionale Anbieter. Und nach dem Krieg war Spielzeug rar.“

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