Körperliche Verfassung der Tiere verschlechtert sich Klimawandel: Eisbären schmilzt das Eis unter den Tatzen weg

Kaum hat sich der Bestand der Eisbären spürbar erholt, droht den weißen Riesen der Arktis neue Gefahr: Die globale Erwärmung lasse das Eis schmelzen und schneide den Tieren den Weg zu wichtigen Nahrungsquellen ab, berichtete die Umweltstiftung World Wide Fund for Nature (WWF).

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dpa

Die Eisdecke werde immer dünner. Den Tieren schmelze das Eis quasi unter den Tatzen weg. Für Eisbären sei dickes Eis im Winter überlebenswichtig, sagte WWF-Artenschutzexperte Roland Melisch. Weit draußen auf dem zugefrorenen Meer fressen sie sich die Speckschicht an, die sie im Sommer auf dem Festland brauchen, wo sie nicht so leicht Beute machen können. An Löchern auf dem Eis brauchen sie nur auf Robben und andere Meerestiere zu warten, die regelmäßig Luft holen müssen. Der Klimawandel lasse das Meer nun später zufrieren und früher auftauen, sagte Melisch. „Für jede Woche, die das Eis früher aufbricht, wird der Bär um 10 Kilo leichter ans Festland zurückkehren“, sagte WWF-Geschäftsführer Peter Prokosch. Die körperliche Verfassung der Tiere werde zusehens schlechter. Nach früheren WWF-Angaben ist die durchschnittliche Lufttemperatur der Arktis in den vergangenen 100 Jahren um 5 Grad gestiegen. Die Ausdehnung des Packeises habe innerhalb der vergangenen 20 Jahre um 6 Prozent abgenommen. Das vor 30 Jahren abgeschlossene internationale Eisbärenschutzabkommen mit einer starker Einschränkung der Jagd hat den Tieren nach Darstellung des WWF dagegen spürbar geholfen. Inzwischen habe sich der Bestand auf rund 22 000 Tiere mehr als verdoppelt.

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