Konsumgüter Wie Henkel mit Schwarzkopf die Konkurrenz jagt

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Motivierte Mitarbeiter sind das eine, klamme Kunden das andere. Was sagen Sie Ihren Leuten, wenn in den kommenden Monaten die Arbeitslosigkeit steigt und die Verbraucher mehr aufs Geld achten müssen?

Die Entwicklung ist schwer vorhersehbar, das ist uns bewusst. Trotzdem ist die Kosmetik-sparte gut aufgestellt, da für uns das Thema Preissensibilität nicht neu ist. Wir sind mit unserem Sortiment in unterschiedlichen Preissegmenten gut vertreten. Hinzu kommt, dass gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten die Kunden nicht auf ihre vertraute Qualität und ihre bekannten Marken verzichten wollen.

Schwarzkopf ist eine Bastion in Europa. Die Übernahme des Seifenherstellers Dial vor gut vier Jahren in den USA hat Henkel auch dort vorangebracht. In Asien jedoch scheinen Sie den Anschluss an Konkurrenten wie Beiersdorf zu verlieren.

Kosmetiksparte wächst seit 15 Jahren

Im Konsumgütergeschäft ist im Vergleich zum Industriegeschäft eine starke globale Präsenz nicht zwingend erforderlich. Tatsächlich sind wir in Asien noch kleiner; bei Haarcolorationen und im Friseurgeschäft verfügen wir dennoch über führende Positionen in China, Japan, Thailand und Vietnam.

Um Möglichkeiten für zusätzlichen Umsatz muss van Bylen sich nicht sorgen. 190 Milliarden Euro geben die Erdenbürger pro Jahr für Körperpflege aus – Tendenz stabil. Allein 135 Milliarden davon entfallen auf Artikel, die Henkel produziert.

Van Bylen zählte, wenn er wollte, selbst zu den Kunden, die künftig mehr aus dem Hause Henkel verwenden könnten. Rund 20 Prozent seines Haares, weiß er, sind inzwischen grau. Für einen Fast-Fünfziger ein erträglicher Wert. Und so lässt er die Haare, wie sie sind.

Lieber testet van Bylen ein paar neue Produkte aus der schwarzen Kiste im Namen potenzieller Kunden, stülpt den Deckel über den Rest der Innovationen und freut sich auf den 11. November. Dann wird sein Vorstandschef Rorsted die neuen Quartalszahlen präsentieren – und van Bylen zum 15. Mal in Folge ein Wachstum für seinen Geschäftsbereich und ihre bekannten Marken verzichten wollen.

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