Altlasten im Untergrund Gift für die Wirtschaft - Krankmacher im Boden

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Militärische Bereiche – auch hier schlummern Altlasten

Das Ende des laufenden Envio-Prozesses ist auch heute noch nicht in Sicht. Was seinerzeit als einer der größten Umweltskandale Deutschlands bezeichnet wurde, könnte am Ende im Sande verlaufen. Für die moralischen Verfehlungen der Manager gibt es wohl strafrechtlich keine entsprechende Handhabe. Ehemalige Mitarbeiter der Produktion und deren Familien werden unter Umständen keine Entschädigungen erhalten. Und die Sanierung des ehemaligen Envio-Geländes – zum Preis von immerhin etwa acht Millionen Euro – könnte am Ende auf Kosten der Steuerzahler gehen

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Bei aller Gefährdung durch vergiftete Rückstände aus gewerblicher Nutzung darf die Bedrohung von Kontaminierungen aus dem Betrieb militärischer Anlagen nicht aus den Augen gelassen werden. Hier schlummern Altlasten sowohl der Bundeswehr, alliierter Truppen, der ehemaligen Nationalen Volksarmee als auch der ehemaligen sowjetischen Verbände (WGT) im Untergrund.

Militärische Altlasten sind schon deshalb besonders gefährlich, weil die Mehrzahl dieser Stoffe speziell für die Schädigung und Tötung von Menschen geplant, entwickelt und hergestellt wurden. Beispielsweise sind das Arsen-organische Kampfstoffe sowie der Sprengstoff TNT, aus dem im Boden Abbau-Produkte entstehen, deren krebserregende Wirkung bereits nachgewiesen ist.

Sicher ist, dass nicht nur die heutige Bevölkerung unseres Landes mit den Altlasten in den Böden zu leben hat, sondern dass neben Industrie und Gewerbe auch kommende Generationen den Umgang damit werden lernen müssen.

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