Figur Märklino soll Marke stärken Simba-Dickie bringt Märklin wieder auf Spur

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"Das können die Chinesen nicht"

Seit gut zwei Jahren ist die Fertigung in Göppingen auch für Besuchergruppen geöffnet. Angst vor Industriespionage hat der Chef nicht. „Was wir hier machen, ist nicht kopierbar“, sagt Florian Sieber, während er durch die hauseigene Galvanik führt, wo die Gußteile mit einer Schicht aus Schwarznickel überzogen werden, damit die Farbe später hält. Konkurrenz aus Fernost? Sieber winkt ab. „Das können die Chinesen nicht.“ Das dem so ist, musste Märklin schmerzlich selbst erfahren.

Vor ein paar Jahren verlagerten die Schwaben Teile der Fertigung nach China. Unter den Folgen leiden die Marke und ihre Sammler noch immer. Die Qualität blieb weit hinter den Erwartungen zurück, Reklamationen häuften sich, die Auslieferung angekündigter Modelle wie etwa der Serie Mini-Trix verzögert sich bis heute um mehr als ein Jahr. Schon bevor Sieber die Regie in Göppingen übernahm, hat Märklin mit dem Rückzug aus China begonnen. „Jede Lokomotive, die wir aus China zurückholen, wird zu 30 bis 40 Prozent in Göppingen gefertigt werden“, sagt Sieber.

Märklin auf einen Blick

Bis 2019 gibt es für die verbliebenen 485 Göppinger Märklin-Mitarbeiter eine Beschäftigungsgarantie. Aber auch danach, verspricht Sieber, soll sich keiner um seinen Arbeitsplatz sorgen müssen. Im Gegenteil: „Wir wollen, dass das Wissen, das die Mitarbeiter hier über Jahrzehnte aufgebaut haben, auch weitergegeben wird. Die natürliche Fluktuation werden wir mit eigenen Auszubildenden ausgleichen, und sie hier am Standort Göppingen halten.“ Aber natürlich investiere man auch in Automatisierungstechnologien und Robotersysteme, damit das Gesamtkonstrukt Märklin wettbewerbsfähig bleibe, ergänzt Sieber. 

Am zweiten Produktionsstandort im ungarischen Gyor soll die Zahl von derzeit rund 600 auf 650 Mitarbeiter wachsen. Leiharbeiten sollen in Festanstellungen übernommen werden.

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