Industrie 4.0 Bosch geht in die Cloud

Zulieferer Bosch startet einen eigenen Cloud-Dienst. Damit will das Unternehmen zum Komplett-Anbieter für Vernetzung werden.

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Bosch startet einen Cloud-Service Quelle: dpa

Für Unternehmenschef Volkmar Denner ist es „der wichtigste Launch der nächsten Jahre“: Bosch geht in die Cloud. Am Rande des von Bosch veranstalteten Kongress „Connected World“ über das Internet of Things (IoT) in Berlin kündigte Denner den Start der Bosch IoT Cloud an. „Die Cloud ist ein wichtiges Puzzleteil in unserer Software-Kompetenz“, sagt Denner.

Auf der Plattform will Bosch verschiedene Anwendungen aus allen Bereichen der Vernetzung zusammen betreiben – derzeit sind das Mobilität, Industrie und Gebäude. In diesem Jahr soll die Bosch-Cloud den verschiedenen Teilen des Konzerns und Partnern zur Verfügung stehen. Ab 2017 soll sie dann frei zugänglich sein.

Boch will Angebote um intelligente Software erweitern

Denner sieht trotz etablierter Cloud-Größen wie Salesforce, Amazon Web Services, Microsoft oder Google noch Platz für einen weiteren Cloud-Player – und sogar Bedarf. „Im Gegensatz zu den anderen, allgemeinen Cloud-Anbietern ist unsere Cloud spezieller. Sie ist mit physischen Produkten verknüpft“, sagt der Bosch-Chef.

Bosch als Produkt-getriebenes Unternehmen versucht, seine Angebote um intelligente Software zu erweitern – im Gegensatz zu US-IT-Unternehmen, die ihre Software mit physischen Produkten anreichern wollen.

Dabei hat sich Bosch laut Denner bewusst für den Standort Deutschland entschieden. „Datenschutz ist unseren Kunden wichtig, sie wollen ihre Daten gut geschützt und gesichert wissen“, sagt Denner. „Deshalb betreiben wir unser eigenes Rechenzentrum in der Nähe von Stuttgart.“

Denner betonte vor den 1.500 Teilnehmern der ConnectedWorld-Konferenz, dass die digitale Transformation nicht als Bedrohung wahrgenommen werden dürfe. „Die zunehmende Vernetzung ist für uns eine Riesenchance. Wesentliche Voraussetzung dafür sind eigene Software- und IT-Expertise“, so der Bosch-Chef.

Wesentlicher Faktor für den Erfolg vernetzter Lösungen sei deren Skalierbarkeit. „Geschäftsmodelle müssen, wenn erforderlich, mit hoher Geschwindigkeit wachsen können“, sagt Denner. „Unsere IoT-Cloud bietet die passende Infrastruktur dazu.“

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