Während Adaptive, Kinemic und Paxos bereits kurz vor der Serienfertigung stehen und nur noch an letzten Details ihrer Produkte Hand anlegen, steht das kleine Unternehmen Tuwing noch ganz am Anfang. Die Idee ist da, erste Berechnungen sind gemacht, Marktpotenzial und Business Case sind ausgelotet. Was noch fehlt, ist ein Prototyp – respektive das Geld dafür.
Hinter Tuwing stehen Mark Lodge und der Ingenieur Peter Albrecht. Albrechts Idee: Mit einer kleinen Windturbine kann der Fahrtwind von Zügen, Autos oder Lkw genutzt werden, um Strom zu erzeugen. Der Markt ist riesig: 3600 Hochgeschwindigkeitszüge, 60 Millionen Lkw und über 100 Millionen SUV kommen potenziell für die Windturbine in Frage, schätzt Tuwing, um aus dem so erzeugten Strom die Bordnetze oder Antriebe zu speisen.
Die Einsparung soll den Mehrverbrauch infolge des höheren Luftwiderstands deutlich übertreffen. Im Schnitt versprechen sich die beiden zehn bis 20 Prozent geringere Energiekosten über eine Lebensdauer von sieben Jahren. Doch um die Turbine zu bauen und zu testen, braucht Tuwing viel Geld. „Wir schätzen die Gesamtinvestition auf vier bis fünf Millionen Euro in den nächsten vier Jahren“, erklärt Lodge. „Aber schon in drei Jahren soll das erste Serienmodell fertig sein.
Was potenzielle Investoren bisher abschrecken dürfte: Ein Internationales Patent ist zwar beantragt, aber eben noch nicht erteilt. Sind die Einsparungen mit der Windturbine auf dem Autodach tatsächlich so groß, könnte die Technik ohne Patentschutz einfach kopiert werden – und die Millioneninvestition wäre wertlos.