Immer wieder innovativ Findige Mittelständler erfinden Alltagsprodukte neu

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Eingetütete Erde

Die berühmtesten Klavierbauer
C. Bechstein Quelle: Pressebild
Bösendorfer Quelle: Pressebild
Blüthner Quelle: dpa
Schimmel Quelle: dpa
Steinway & Sons Quelle: dpa
Fazioli Quelle: Pressebild
Sauter Quelle: Pressebild

Wer will, erhält natürlich auch weiterhin einen handgefertigten Dachshaarpinsel für mehr als 300 Euro. Maschinell produzierte Pinsel aus Schweineborsten sind deutlich billiger zu haben. Seit dem Vorjahr komplettiert eine Naturkosmetikserie für den Mann das Angebot des 46-köpfigen Betriebes. Müller: „Unserem Kernmarkt bleiben wir treu, geben ihm aber durch ergänzende Produkte weitere Wachstumsimpulse.“

2012 schafften die Brüder ein Rekordergebnis: Der Umsatz kletterte um 22 Prozent auf 6,1 Millionen Euro. Und im ersten Quartal dieses Jahres steigerten die Erzgebirgler das Ergebnis im Vergleich zum Vorjahresquartal schon um fast die Hälfte. Den Erfolg verdanken die Müllers der Kombination aus alter Handwerkskunst, edlem Material und modernem Design.

Für seine Idee, Blumenerde in Beutel zu stopfen, erntet Helmut Aurenz zunächst nur Spott. „Du spinnst doch“, sagt sein Vater, dem eine Gärtnerei gehört. Es sind die Fünfzigerjahre, und wer für seinen Gummibaum Topferde braucht, muss sich die beim Gärtner mit einem Eimer holen. „Blumenerde gab es nicht als handelsübliche Ware“, sagt Aurenz.

Geschäft in der Nische
Platz 16: Bremen181 Unternehmen der Erneuerbare-Energie-Branche (0,9 % Anteil der Unternehmen an der Gesamtzahl) (auf dem Bild: Der Offshore-Windpark "Alpha Ventus" in der Nordsee, an dessen Ausbau sich das Bundesland Bremen beteiligt) Quelle: dpa
Platz 15: Saarland203 Unternehmen der Erneuerbare-Energie-Branche (0,9 % Anteil der Unternehmen an der Gesamtzahl) (im Bild: Eine Solaranlage auf dem Gelände der ehemaligen Grube Göttelborn in der Nähe von Saarbrücken) Quelle: dpa
Platz 14: Hamburg670 Unternehmen der Erneuerbare-Energie-Branche (0,9 % Anteil der Unternehmen an der Gesamtzahl) (im Bild: Das Unternehmen Nordex mit Sitz in Hamburg und Rostock, Mitarbeiter montieren das Maschinenhaus für eine Offshore-Windkraftanlage) Quelle: dpa
Platz 13: Sachsen-Anhalt727 Unternehmen der Erneuerbare-Energie-Branche (1,6 % Anteil der Unternehmen an der Gesamtzahl) (im Bild: Das Hauptgebäude des Solarzellen-Herstellers Q-Cells in Bitterfeld-Wolfen) Quelle: dpa
Platz 12: Mecklenburg-Vorpommern814 Unternehmen der Erneuerbare-Energie-Branche (2,0 % Anteil der Unternehmen an der Gesamtzahl) (im Bild: Ein Kühlturm vom ersten deutschen Erdwärmekraftwerk in Neustadt-Glewe)
Platz 11: Thüringen884 Unternehmen der Erneuerbare-Energie-Branche (1,7 % Anteil der Unternehmen an der Gesamtzahl) (im Bild: Der Aufbau des Solarparks in Erfurt) Quelle: dpa
Platz 10: Berlin991 Unternehmen der Erneuerbare-Energie-Branche (1,0 % Anteil der Unternehmen an der Gesamtzahl) (im Bild: Die drehbare Fläche einer Photovoltaikanlage der Firma Solon in Berlin) Quelle: dpa

Blumenerde in kleinen Plastiktüten

In dem gelernten Gärtner keimt eine Idee: Er besorgt sich kleine Plastiktüten, schaufelt die Erde hinein und bietet sie Gärtnereien an. Niemand zuvor war auf diese simple Idee gekommen. Damit startet Aurenz 1958 seinen Einmannbetrieb im schwäbischen Ludwigsburg.

Zum Durchbruch verhilft ihm, dass er die Blumenerde in den prosperierenden Lebensmittelläden der Wirtschaftswunderzeit anbietet. Seine Umsätze vervielfachen sich, als er die ersten Edeka-Filialen beliefern darf. Dazu muss Aurenz bei den Händlern erst Barrieren abbauen, denn seine Ware gilt als schmutzig, feucht und schwer und passt so gar nicht nicht zum üblichen Lebensmittelsortiment.

Schonende Nutzung von Ressourcen

Heute finden sich die Produkte seiner ASB Grünland und der Wettbewerber auch bei Discountern, Bau- und Drogeriemärkten. Wobei das Grünland-Logo immer seltener auftaucht, denn inzwischen produziert das Unternehmen zu 70 Prozent für Handelsmarken. Auch die Plastikfolien stellt Grünland samt Bedruckung selbst her – insgesamt 50 Millionen Meter pro Jahr. 2012 erreichte der Umsatz 50 Millionen Euro.

Innovativ ist ASB Grünland auch bei der schonenden Nutzung von Ressourcen: Das Unternehmen hat früh erkannt, dass die Vorräte an Torf – dem Grundstoff für Blumenerde – begrenzt sind. Deshalb greift ASB auf Torf-Ersatzstoffe zurück. Als Basis der meisten Grünland-Erden fungiert inzwischen Grünschnittkompost oder Humus aus kompostierter Nadelholzrinde – beides Abfallprodukte aus heimischen Wäldern. So konnte Grünland den Einsatz von Torf bei der Blumenerdeproduktion um mehr als 50 Prozent senken.

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